Der Künstler Lesie hat im August den Bürgerhausvorplatz mit urbaner Kunst gestaltet. An den ersten beiden Augustwochenenden hat der Bürgerhausvorplatz an der Münchner Str. 65 ein neues, attraktives Erscheinungsbild gewonnen. In dieser Zeit hat der Künstler Lesie die Treppenabgänge zur Tiefgarage an der Rückseite der Bushaltestelle, am Wirtsgarten und – einschließlich des Aufzugsgebäudes – unter dem Marktdach in eine offene Streetart-Galerie verwandelt. Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt beim Heim des Modelleisenbahnvereins an der Föhringer Allee ist Lesies Arbeit das zweite fertiggestellte Streetart-Kunstwerk in Unterföhring. Dass die Gemeinde sich zum Ziel gesetzt hat, urbane Kunst und Streetart zu fördern, geht auf einen Beschluss im Jugend- und Kulturausschuss auf Antrag der Grünen-Fraktion im Herbst 2023 zurück. Im Mai 2025 hatte sich der Gemeinderat unter den eingegangenen Bewerbungen für die Gestaltung der ausgeschriebenen Flächen auf dem Bürgerhausvorplatz für den Entwurf von Lesie entschieden. Nun hat ihn der in Griechenland aufgewachsene Künstler an zwei Wochenenden in die Tat umgesetzt, auch wenn ihm große Hitze einerseits und heftiger Regen andererseits die Arbeit erschwerten.
Insgesamt 17 Charaktere in Lesies typischer Farbpalette aus schwarz, weiß und grau sind nun an den Wänden auf dem Bürgerhausvorplatz zu sehen. Leichte Farbakzente im Hintergrund sorgen für einen dezenten Kontrast zur Betonoberfläche und verleihen den Bildern Tiefe, ohne dabei die zurückhaltende Gesamtwirkung zu stören. Lesies Figuren und Szenen spiegeln die Vielfalt und das Unspektakuläre des städtischen Alltags wider – das, was wir oft übersehen, obwohl es unser Leben prägt. Er habe bewusst nur mit Silhouetten und nicht vollflächig gearbeitet, sagt der Künstler, „um sie den echten Menschen näherzubringen und zugleich Respekt vor der bestehenden Architektur zu zeigen“. Seine Protagonistinnen und Protagonisten sind Menschen aller Altersstufen, die einander begegnen – wie zum Beispiel eben an einer Bushaltestelle – und dabei ihre eigenen Geschichten mitbringen. Mehrere
Charaktere nehmen dabei auch konkret Bezug auf den Standort. So gibt es zum Beispiel Lesende, die sich mit der Bibliothek assoziieren lassen, eine Frau mit Einkäufen, die vom Wochenmarkt kommen könnte, oder Menschen in Abendgarderobe, die womöglich eine Veranstaltung im Bürgerhaussaal besuchen.
Die Gemeinde wird in den nächsten Jahren peu à peu noch sieben weitere gemeindliche Flächen zur Gestaltung ausschreiben. Eigentümer, die private Wandflächen ebenfalls für Streetart zur Verfügung stellen möchten, können sich per E-Mail an nagel@unterfoehring.de informieren.