Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach wirbt für eine Änderung des Transplantationsrechts und die Einführung der Widerspruchslösung: „Aktuell warten knapp 8.100 Menschen deutschlandweit auf ein lebenswichtiges Spenderorgan. Die Zahl der postmortalen Organspender lag im vergangenen Jahr hingegen bei nur 953. Die Widerspruchslösung könnte helfen, diesen Organmangel zu lindern.“
Die Ministerin erklärte: „Organspende wäre damit der Normalfall – und jeder und jede wäre bei Vorliegen der gesetzlichen Voraussetzungen Organspender, könnte dem aber aktiv widersprechen. Denn obwohl laut einer 2024 durchgeführten Umfrage des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit 85 Prozent der Menschen in Deutschland dem Thema Organ- und Gewebespende positiv gegenüberstehen, hat nach eigenen Angaben nach wie vor nur etwa ein Drittel einen Organspendeausweis. Ich setze mich deshalb klar für die Einführung der Widerspruchslösung ein und appelliere an den Bundestag, das Thema wieder aufzugreifen.“
Gerlach ergänzte: „Zwar hat jeder der 953 Organspender im vergangenen Jahr nach seinem Tod durchschnittlich rund drei schwer kranken Patienten die Chance auf ein längeres und besseres Leben ermöglicht. Aber viele Menschen auf der Warteliste sterben, bevor sie eine Transplantation bekommen.“
Auch in Bayern sei die Lage bedrückend: Aktuell stehen rund 1.100 Menschen auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Die Zahl der postmortalen Organspender betrug 2024 jedoch nur 157.