Die Schließung des Kinderhauses „Sonnila“ in der Marianne-Hoppe-Straße 5 konnte gerade noch rechtzeitig verhindert werden. Nach der Insolvenz des Trägers „Hilfe von Mensch zu Mensch e.V.“ eröffnete die Stadt München ein beschleunigtes Bewerbungsverfahren und konnte noch in den Pfingstferien einen neuen Träger, nämlich „Isarkinder München e.V.“, präsentieren.
Laura Kascha, Elternbeiratsvorsitzende der Einrichtung, drückte aus, was den 90 Eltern auf dem Herzen lag. „Wir sind jetzt einfach nur dankbar“, sagte sie. Die größte Sorge sei gewesen, „dass das Haus schließen muss, sich dann die Erzieher andere Stellen suchen und wir im Falle einer Wiedereröffnung keine Erzieher haben.“ Die Sicherung der Betreuung der insgesamt 108 Kinder im Alter von null bis elf Jahren sei „einfach nur toll“, so Kascha.
Vor allem der Wegfall der 25 Hortplätze wäre „dramatisch“ gewesen, so Barbara Götz-Schubach vom Bezirksausschuss 22 (BA). Denn insgesamt warten im ganzen Stadtteil Lochhausen zirka 70 Eltern auf einen Betreuungsplatz für ihr Grundschulkind ab dem neuen Schuljahr. OB-Kandidat Clemens Baumgärtner nutzte den Ortstermin in Lochhausen, um sich einerseits mit der Kindereinrichtung „Sonnila“ über den Fortbestand zu freuen, und andererseits den Eltern Gehör zu schenken, die noch auf Hortplätze warten.
Schon in der Aubinger Bürgerversammlung sprachen Elternvertreter vor und forderten eine Containerlösung nahe der Grundschule für eine gesicherte Nachmittagsbetreuung. „Es geht uns einfach nur um Plätze für unsere Kinder“, meinte Denise Neumann im Namen der Eltern beim Ortsgespräch, „nicht um die Qualität. Wir wollen wissen, welche realistischen Aussichten wir haben. Denn wenn im nächsten Jahr der Rechtsanspruch für Erstklässler auf Ganztagsbetreuung kommt, versauern unsere Kinder auf der Warteliste.“
Wieso Lochhausen überhaupt so schlecht mit Nachmittagsbetreuungsplätzen ausgestattet sei, wollte Sebastian Geiger wissen. „Das Raumproblem gibt es seit Jahren, ohne dass eine Lösung in Sicht ist. Was können wir noch tun?“ BA-Vorsitzender Sebastian Kriesel erklärte: „Die Zahlen stimmen einfach nicht. Lochhausen wächst schnell. Die Stadt hat dies falsch eingeschätzt. Jetzt überrollt uns die Situation.“
Baumgärtner versprach, sich einzusetzen. „Die finanzielle Situation der Kommune wird sich weiter dramatisch verschlechtern. Da muss man Kompromisse machen und auch mal qualitative Abstriche hinnehmen. Das Geld kann man später lieber ins Personal stecken. Wenn man will, kann es ganz schnell gehen mit Containern. Das ist alles kein Hexenwerk. Bei genügend Druck auf die Stadt bewegt sich auch was.“ Geiger nahm dies dankbar auf. „Diesmal bleiben wir dran!“