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Veröffentlicht am 17.04.2025 10:51

Hilfe für Indien


Von Patrizia Steipe
Das indische Projektteam setzt sich engagiert für eine gerechtere Welt ein. (Foto: Indienhilfe Herrsching)
Das indische Projektteam setzt sich engagiert für eine gerechtere Welt ein. (Foto: Indienhilfe Herrsching)
Das indische Projektteam setzt sich engagiert für eine gerechtere Welt ein. (Foto: Indienhilfe Herrsching)
Das indische Projektteam setzt sich engagiert für eine gerechtere Welt ein. (Foto: Indienhilfe Herrsching)
Das indische Projektteam setzt sich engagiert für eine gerechtere Welt ein. (Foto: Indienhilfe Herrsching)

„Teilen – lernen – miteinander für eine zukunftsfähige Erde“. Das klingt nach Idealismus. Und doch wird dieses Motto im Herrschinger Verein Indienhilfe umgesetzt. Hier ist seit 1980 echte Entwicklungs-Zusammenarbeit entstanden, mit vielen Projekten, nachhaltig und mit beeindruckender Wirkung. Wenn man Elisabeth Kreuz begegnet, weiß man, woher die Energie dieses Vereins kommt. Die studierte Medizinerin hat bald ihren Beruf gegen eine Berufung getauscht.

Seit 1980 engagiert sich die heute 76-Jährige mit der Indienhilfe e.V. Herrsching in vielen Projekten für Kinder, Frauen, Adivasi, Benachteiligte und Bildung in Westbengalen – und für eine gerechtere und gesündere Welt.
Im Welthaus in der Luitpoldstraße 20 stehen fair gehandelte Mangosäfte und andere Produkte in den Regalen des Weltladens. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9 bis 18 Uhr, samstags bis 12.30 Uhr. Im ersten Stock findet man antiquarische Bücher und Räume, in denen die Entwicklungsarbeit geplant und umgesetzt wird sowie Veranstaltungen des Vereins stattfinden. Beim jüngsten Treffen des Arbeitsausschusses im März waren die Stühle im ersten Stock der ehemaligen „Alten Schule“ voll besetzt – aber die Stimmung eher gedrückt. Weniger Spenden, aufgebrauchte Rücklagen, schwierige Entscheidungen: Drei Projekte in Indien müssen eingestellt oder pausiert werden. Darunter die Kinderkrippen in den Slums von Kolkata, die Ende 2025 auslaufen, wenn kein neuer Geldgeber gefunden wird.

13. Mai: Indienhilfeabend online

„Das tut weh, aber wir müssen Prioritäten setzen“, sagt Dr. Corinna Wallrapp, Projektreferentin der Indienhilfe beim jährlichen Indienhilfe-Abend. Dieser findet nochmal als Online-Veranstaltung am 13. Mai statt. Wallrapp war im Februar mehrere Wochen vor Ort, hat mit Kooperationspartnern und Familien gesprochen, Schulen besucht, Projektfortschritte überprüft. Den Vereinsmitgliedern präsentierte sie Zahlen und einen Einblick in die Situation vor Ort. Ihre Reiseberichte sind keine Heile-Welt-Geschichten. Sie erzählen von Ziegeleien, in denen Kinder schwere Ziegel schleppen, statt zur Schule zu gehen. Von Dörfern ohne Trinkwasser. Von Kindern mit Behinderungen, die zu Hause versteckt werden.
Und doch gibt es Hoffnung: Mit Förderung der Schöck-Familien-Stiftung startet ein neues Vierjahresprojekt für die Kinder der Ziegelei-Arbeiter. In Chatra, Herrschings indischer Partnergemeinde, betreut ein frisch gegründetes Wasserkomitee nun selbst die neue Trinkwasseranlage – samt Aufklärungskampagne. Auch das Inklusionsprojekt mit der Partner-NGO Sanchar läuft weiter: Familien werden geschult, Kinder erhalten Förderung. Drei neue Dörfer sollen bald einbezogen werden.
In Herrsching gehören Schulpartnerschaften, Bildungsarbeit und kulturelle Veranstaltungen zum festen Programm der Indienhilfe. Die „Eine Welt-Station“ bietet Unterrichtsmaterialien, Workshops und Themenkoffer – von globalem Lernen bis nachhaltigen Konsum. Wer mehr von Elisabeth Kreuz und ihrer Mission wissen möchte, kann das Radiointerview, das sie vor ein paar Tagen in der Bayern-2-Reihe „Eins zu Eins. Der Talk“ gegeben hat, als Podcast nachhören.

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