Am Mitterweg in Herrsching entsteht das größte Wohnbauprojekt der Gemeinde: 26 bezahlbare Wohnungen für Beschäftigte in sozialen Berufen, Familien oder Ortsverbundene. Beim symbolischen Spatenstich stand Bayerns Bauminister Christian Bernreiter im Baufeld und mit ihm viele Bürgermeister, die noch auf Fördergelder hoffen. Bewerbungen für die Wohnungen sind ab Juni möglich.
Ein riesiger Kiesberg dominiert den Bauplatz. Daneben steht ein Bagger und dahinter sieht man die Kirche St. Nikolaus. In Herrsching fand der symbolische Spatenstich für ein großes Bauprojekt statt: Insgesamt investiert die Gemeinde 13,2 Millionen Euro in drei Gebäude mit jeweils drei Geschossen. Zwei Wohnungen werden rollstuhlgerecht, 16 sind für Menschen in sogenannten Daseinsberufen vorgesehen, eine Wohnung ist für eine geflüchtete Familie reserviert. Die Architektur beschrieb Architekt Hubert Blasi: unten robuste Putzfassade, oben Holzverschalung, das Satteldach leicht verschoben, „modern interpretiert“.
Sogar Bayerns Bauminister Christian Bernreiter war da sowie Bürgermeister Hans-Jürgen Fischer und sein Vize Christian Holmer aus Neuhausen-Offenberg. Fischer ist ein Cousin von Schiller und hatte die Verbindung zum Minister hergestellt. Aus den Nachbargemeinden reisten gleich mehrere Kolleginnen und Kollegen an: Wörthsees Bürgermeisterin Christel Muggenthal, Klaus Kögel aus Seefeld, Walter Bleimaier aus Inning, außerdem Landrat Stefan Frey.
Dass sich so viele Bürgermeister Zeit nahmen, hatte politische Gründe: In vielen Kommunen wurden Förderzusagen zuletzt überraschend gestoppt oder verschoben – was Bauprojekte verzögert oder ganz ausbremst. In Herrsching hat es gerade noch geklappt. „Ohne finanzielle Unterstützung des Freistaats hätten wird das Projekt niemals stemmen können“, erklärte Schiller. Für Herrsching bedeutet das 6,8 Millionen Euro Zuschuss und ein zinsvergünstigtes Darlehen.
Der gemeinsame Auftritt sollte ein Signal an die Landespolitik sein, so die Bürgermeister: Wohnungsbau gelingt nur, wenn die finanzielle Planung nicht wackelt. Ab dem 2. Juni können sich Interessierte um eine der Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen bewerben. Die Kaltmiete soll bei rund 13 Euro pro Quadratmeter liegen. Die Vergabe erfolgt nach einem Punktesystem. Wer in sozialen Berufen arbeitet, Kinder hat, behindert ist, sich engagiert oder mit Herrsching verbunden ist – sei es durch Wohnsitz oder Arbeitsplatz – hat bessere Chancen.
Den Punkteschlüssel und das Bewerbungsformular gibt’s online unter www.herrsching.de oder direkt im Rathaus. Die Frist läuft bis 31. März 2026. Der Einzug der ersten Mieter ist für Ende 2027 geplant.