Die Urkunde, die es schwarz auf weiß belegt, stammt aus dem Jahr 776: Herrsching – damals noch Horscaningun – wird 1250 Jahre alt. Und dieses Jubiläum soll 2026 ein ganzes Jahr lang gefeiert werden. Höhepunkt ist eine zweiwöchige Festwoche vom 7. bis 21. Juni auf dem Sportplatz am Ammersee mit einem Festzelt für bis zu 1800 Menschen, einem Kabarettabend mit Wolfgang Krebs, Konzerten von Django 3000, den Brettlspitzn, Roland Hefter, Blasmusik, Rock, Pop und lokalen Bands. Für einige Programmpunkte läuft bereits der Vorverkauf.
Doch das ist längst nicht alles: Die Herrschinger Gewerbetreibenden planen eine Zeltmesse, die Kirchen einen Jubiläumsgottesdienst, auch der Jahresempfang der Gemeinde und Herrschings erste Stadlparty, der Inklusionstag und der Handballerinnen-Flohmarkt sollen im Zelt stattfinden. Organisiert wird das vom neuen Verein „1250 Jahre Herrsching“. Vorsitzender Ludwig Darchinger und Vize Alexander Tropschug stellten kürzlich das Programm vor, das in groben Zügen bereits steht.
Gefragt ist jetzt das Engagement der örtlichen Vereine. Denn gefeiert werden soll nicht nur im Juni, sondern zwölf Monate lang. Veranstaltungen, die im Lauf des Jahres stattfinden, sollen möglichst unter das Jubiläumsmotto gestellt werden. Bis Mitte Juli können sich Vereine auf der Jubiläumshomepage www.1250jahreherrsching.de mit ihren Terminen melden. Diese werden in einem gedruckten Jubiläumskalender veröffentlicht.
Ergänzt wird dieser um eine bebilderte Ortschronik, die Archivarin Friedrike Hellerer derzeit zusammenstellt. Auch entlang der Seepromenade soll die Geschichte Herrschings sichtbar werden – mit Infotafeln, die den Weg vom ehemaligen Fischerdorf bis zur modernen Gemeinde mit rund 11.000 Einwohnern aufzeigen.
Die Festwoche soll ein Fest für alle werden – möglichst kostenneutral, aber nicht auf Sparflamme. Finanziert wird sie durch Eintrittsgelder, Essen und Getränke sowie durch Sponsoren. Vieles soll in Eigenleistung gestemmt werden. „So ein Jubiläum lebt davon, dass möglichst viele mitmachen“, sagt Tropschug. Er meint damit nicht nur das Publikum, sondern auch die vielen Ehrenamtlichen, ohne die nichts geht. Pro Tag werden bis zu 50 Helfer benötigt – etwa an der Kasse, als Ordner oder in der Logistik. Wer mithelfen will, kann sich schon jetzt über die Homepage registrieren.
Für die Anwohner rund um das Festgelände wird die Festwoche mit ihren Begleiterscheinungen eventuell eine Belastung sein. „Als Entschädigung werden der Pfingstmarkt und der Nachtmarkt 2026 ausfallen“, kündigte Bürgermeister Christian Schiller an. Wenn alles klappt, zeigt Herrsching, dass es zum 1250. lebendiger denn je ist.