Alljährlich finden sich Solisten aus dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zusammen, um neben den orchestralen auch kammermusikalische – darunter insbesondere auch weniger bekannte, aber großartige – Werke zu präsentieren. So widmen sich in dem kommenden Konzert am Samstag, 18. Oktober, Korbinian Altenberger und Lorenz Chen (Violinen), Benedict Hames (Viola) und Jaka Stadler (Violoncello) dem Streichquartett-Zyklus des zeitgenössischen Komponisten Jörg Widmann. Beginn ist um 19 Uhr im Sudhaus Schloss Seefeld (Schlosshof 6).
„Man kann heute nicht mehr nur für Kenner und Kollegen schreiben”, sagt Jörg Widmann, der mit seinen Werken seit Jahrzehnten für Furore sorgt. Widmann ist als Komponist, Klarinettist und Dirigent ein universaler Musiker und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Seine Streichquartette folgen tatsächlich einer zyklischen Idee: Jedes Quartett steht für eine archetypische Satzform: das 1. Streichquartett als Introduktion, das 2. (Choral-)Quartett als ein bis an die Grenzen der Statik gehendes Largo; das 3. (Jagd-)Quartett entspricht einem klassischen, allerdings grimmigen Scherzo, dessen Jagdrhythmus zu Tode gehetzt wird. Das 4. Streichquartett untersucht Formen des Gehens/Schreitens (Andante/Passacaglia). Das 5. Quartett mit Sopran wurde von den Künstlern bereits vor einem Jahr im Schloss Seefeld interpretiert und wird deshalb nicht wiederholt dargeboten.
Widmanns Quartette bilden einen spannenden Werkzyklus, in dem der Komponist das klassische Genre des Streichquartetts mit gegenwärtigen Mitteln neu beleuchtet, jedes Quartett hat seinen ganz eigenen Charakter. Das Publikum darf sich somit auf einen durchaus abwechslungsreichen Musikabend freuen.
Eintrittskarten (25 Euro, 13 Euro für Schüler und Studenten) gibt es unter www.kultur-schloss-seefeld.de oder unter www.muenchenticket.de.