„Das, was die heute Geehrten leisten, lässt sich kaum in Worte fassen. Sie schenken Zeit, Aufmerksamkeit und Menschlichkeit – und das in einer Zeit, die von weltweiten Krisen, gesellschaftlichen Spannungen und Unsicherheiten geprägt ist“, betonte Landrat Christoph Göbel anlässlich der Ehrung von 25 Landkreisbürgern, die sich im Bereich Soziales besonders verdient gemacht haben. Weiter erklärte der Landrat: „Gerade jetzt ist es das Miteinander, das unsere Gesellschaft zusammenhält. Ehrenamtliches Engagement schafft Vertrauen und Zusammenhalt, vor Ort und direkt. Es ist ein unverzichtbares Fundament für unsere Demokratie und unser Gemeinwesens.”
Die Geehrten wurden dabei mit einer Ehrenurkunde und der Ehrennadel des Landkreises München ausgezeichnet.
Mit der jährlichen Ehrung setzt der Landkreis München ein deutliches Zeichen der Anerkennung für all jene, die sich weit über das normale Maß hinaus für das Wohl anderer einsetzen – oftmals im Stillen und abseits der öffentlichen Aufmerksamkeit. So vielfältig wie die Gesellschaft an sich, so vielfältig ist auch das Engagement, das die Geehrten ausüben. Ihre Einsatzbereiche erstreckten sich vom Hospizdienst, der Nachbarschaftshilfe, in der Begleitung älterer oder hilfebedürftiger Menschen, im kulturellen Bereich sowie in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Zu den Geehrten gehörte auch Helmut Berthold, der sich seit 1959 ehrenamtlich in der Gemeinde Sauerlach engagiert. Bei vielen örtlichen Vereinen war er als Gründungsmitglied von Anfang an dabei, unterstützte wo er konnte und war immer zur Stelle, wenn man ihn brauchte. Sein Wissen und seine Hilfsbereitschaft wurden und werden heute immer noch sehr geschätzt. Hervorzuheben ist sein ehrenamtliches Engagement als Ortschronist und bei den Heimatfreunden Sauerlach. Seit 1970 ist er zudem der Ortschronist von Arget. Zu Hause verwaltet er geschichtliche Dokumente über alles was sich nur denken lässt. Er führt umfangreiche private Dokumentationen der Wandlung des Ortsbildes Argets. Immer wieder hält er interessante Vorträge. Im Heimatmuseum katalogisiert er und hat Gegenstände und Exponate vom Rechen über landwirtschaftliche Maschinen bis hin zu Trachten und bäuerlicher Bekleidung bei Landwirten zusammengetragen. Im Museum selbst hat er unheimlich viele Exponate in Stand gesetzt. Besonders hervorzuheben ist, dass er die alte Wirtsstube seines Onkels wiederaufbereitet hat und originalgetreu im Obergeschoss des Heimatmuseums eingebaut hat. Die ganze Gemeinde schätzt seine Arbeit in den unsagbar vielen Ehrenämtern sehr.
Das Herz des Oberhachingers Enzo Giardino schlägt für Kinder in Not. Er engagiert sich seit 2001 ehrenamtlich in der Gemeinde Oberhaching. Er ist Gründer und erster Vorsitzender des Vereins Azioni Ninos Felices (Aktionen für glückliche Kinder). Der Verein sorgt mit seiner Arbeit in der Dominikanischen Republik dafür, dass Kinder die Unterstützung bekommen, die sie brauchen. Alles begann mit einer Urlaubsreise im Winter 1996 in die Dominikanische Republik. Dort erlebte Enzo Giardino unter welchen schwierigen Umständen dort viele Kinder ihr Dasein fristen. Eine Begegnung mit einem Kind hat sein Leben nachhaltig verändert. Nach seiner Rückkehr nach Oberhaching hat er sich zunächst persönlich um das Wohl des Kindes und einigen anderen vor Ort lebenden Kindern gekümmert. Ein Kind hat er adoptiert und mit seiner Familie nach Oberhaching geholt. Schließlich hatte er sich dazu entschlossen, gemeinsam mit einigen Freunden in größerem Umfang etwas auf die Beine zu stellen, das vielen weiteren Kindern helfen sollte. So wurde schließlich die Idee für den Verein geboren und in die Tat umgesetzt. Jedes Jahr ist er mehrere Monate vor Ort, um dort alle Projekte persönlich zu begleiten und zu überwachen. Auch von Oberhaching aus hat er stets ein wachsames Auge und ist unermüdlich um das Wohl der Kinder bemüht. Herr Giardino stellt
seit zwei Jahrzehnten sein Leben und Handeln, seine persönlichen Bedürfnisse immer hintenan zum Schutz und Wohlergehen der Kinder in der Dominikanischen Republik.
Last but not least wurde Gudrun Weishäupl-Prokisch ausgezeichnet. Sie ist seit 2008 in der Nachbarschaftshilfe Taufkirchen-Unterhaching ehrenamtlich engagiert. Sie begann ihr Ehrenamt, als die Nachbarschafshilfe als einzige Einrichtung im Landkreis München in das Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus aufgenommen wurde und brachte viele Ideen für die Umsetzung ein. Seit 2009 ist sie auch im Vorstand der Nachbarschaftshilfe tätig. Mit ihrem Organisationstalent und ihrem Fachwissen ist sie eine große Bereicherung für den Verein. Sie plant und hilft bei mehreren großen Festen und anderen Vereinsaktivitäten mit. Sie engagiert sich auch in diversen Arbeitskreisen und bringt dabei ihr spezifisches Fachwissen als Juristin unentgeltlich ein.