Während Menschen die Sprossen lieben, fliegen Insekten auf die Spargelblüten. Diese bieten ihnen auch wegen der Folienverfrühung über einen langen Zeitraum von Mai bis September Futter – und damit auch in Zeiten, in denen weniger andere Blühpflanzen zur Verfügung stehen. Das lässt sich anhand des Honigs nachweisen: So hat das Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e.V. in Honigproben zum Teil hohe Anteile an Spargelpollen nachweisen können, wenn die Imker in einer Anbau-Region tätig sind. „In einer Probe hatten wir sogar einmal fast ausschließlich Spargelpollen, was vermuten lässt, dass dies auch ein Spargelblütenhonig war”, sagt Dr. Birgit Lichtenberg-Kraag, Leiterin der Honiganalyse am Länderinstitut. Sie erklärt, dass mit dem Nektar auch immer Pollen der Trachtpflanzen in den Honig gelangen und somit seine pflanzliche Herkunft nachgewiesen werden kann. Das Material von den Staubgefäßen des Spargels wird von den Bienen aber auch gesammelt. Denn Pollen sind eine wichtige Eiweißnahrung für das Bienenvolk und werden benötigt, um unter anderem den Nachwuchs groß zu ziehen. Während das Nahrungsangebot für die Bienen im Frühjahr in der Regel gut ist, lässt es mit Beginn des Sommers nach. „Die Blüte des Spargels bis September fällt damit in eine Zeit, zu der viele andere Trachtpflanzen bereits verblüht sind”, sagt Lichtenberg-Kraag