Mit großer Freude und berechtigtem Stolz blickt der Verein Phoenix-Freising e.V. auf einen bedeutenden Meilenstein: die Eröffnung der gleichnamigen Begegnungsstätte in Freising. Was als kleine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit Hirnschäden begann, ist heute ein deutschlandweit einzigartiges Modellprojekt – getragen von persönlichem Schicksal, tiefem Mitgefühl und beeindruckendem ehrenamtlichen Engagement.
Die Idee zur „Phoenix-OASE” entsprang einer Angehörigengruppe, die sich regelmäßig einmal im Monat traf, um über die Herausforderungen im Alltag mit hirngeschädigten Menschen zu sprechen. Durch die Leitung von Frau Thaler, der heutigen Vereinsvorsitzenden, des Phoenix-Freising e.V. entstand die Idee. Ihre Motivation ist persönlich: Ihr eigener Ehemann erlitt mit nur 44 Jahren einen Schlaganfall und war fortan auf Betreuung angewiesen. Aus dieser Erfahrung heraus entstand der Wunsch nicht nur Angehörigen ein Forum zu bieten, sondern auch Betroffenen den Austausch mit anderen zu ermöglichen. Viele Jahre ehrenamtlicher Arbeit und ein starker Wille führten schließlich zur konkreten Umsetzung der Phoenix-OASE. Doch der soziale Gedanke allein reichte nicht aus, um das Projekt in die Realität zu bringen. Erst durch das Engagement von Evangelos Skordou konnte ein tragfähiger Projektplan entwickelt und das Vorhaben strukturiert angegangen werden. Mit 60 % Eigenleistung stemmt der Verein die Finanzierung der Begegnungsstätte, weshalb Spenden, Patenschaften und Unterstützung unerlässlich sind. Ziel ist es, durch die wissenschaftliche Begleitung die Klassifizierung für die Übernahme durch verschiedene Kostenträger zu erreichen. Die Phoenix-OASE ist ein Modellprojekt und so in Deutschland bisher nicht vorhanden. Sie bietet Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen einen geschützten Raum, in dem sie unter fachkundiger Begleitung ihren Alltag selbstbestimmt gestalten können. „Wir möchten den Betroffenen die Möglichkeit geben, ihre Dinge selbst tun zu können”, sagt Frau Wust, Pflegefachkraft in der Einrichtung. Gemeinsam mit Frau Martina Ebner, ebenfalls Pflegefachkraft, begleitet und unterstützt sie die Betroffenen mit großem Engagement und Fachwissen. Alle sind bereit für die Eröffnung der eigenen Begegnungsstätte und am 2. Juni ist es endlich so weit. Anfangs stehen sechs Plätze zur Verfügung, eine Erweiterung auf zehn ist bereits in Planung. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 9:30 bis 15:30 Uhr, der Tagessatz beträgt 35 Euro. Neben dem festen Fachpersonal lebt die Phoenix-OASE vom Einsatz ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer. Der Verein freut sich auf engagierten Ehrenamtliche sowie Fachkräften, die das Team unterstützen und Teil dieser besonderen Gemeinschaft werden möchten.
Die Phoenix-OASE ist mehr als eine Betreuungseinrichtung – sie ist ein Ort der Begegnung, der Menschlichkeit und der gegenseitigen Unterstützung. Sie gibt Betroffenen Selbstvertrauen, ermöglicht Angehörigen Verschnaufpausen und zeigt, wie viel durch gemeinschaftliches Engagement entstehen kann. Sie ist ein Ort der Hoffnung, entstanden aus den Schicksalen der Mitwirkenden.
Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Webseite: www.phoenix-freising.de.