Arcadis, ein weltweit führendes Planungs-, Engineering- und Beratungsunternehmen, hat kürzlich seinen aktuellen globalen Baukostenindex veröffentlicht. Der „International Construction Costs Report“ (ICC) untersucht jährlich die Baukosten von 100 Städten und 20 verschiedenen Gebäudetypen weltweit und bietet damit eine wichtige Orientierungshilfe für die Bauwirtschaft.
Wie aus dem ICC 2025 hervorgeht, hat Genf erneut London als weltweit teuersten Standort für den Bau von Gebäuden überholt. Auf den Plätzen drei bis fünf folgen Zürich, München und New York City. Die für Bauherren günstigsten Städte sind in diesem Jahr Delhi (Platz 97), Kuala Lumpur (Platz 98), Bengaluru (Platz 99) und Buenos Aires (Platz 100). Der Report unterstreicht den anhaltenden Druck auf die Baukosten in den großen urbanen Zentren Europas und Nordamerikas. Dieser ist auf die hohe Nachfrage, den Mangel an Arbeitskräften sowie das komplexe regulatorische Umfeld zurückzuführen.
Insgesamt gehören drei deutsche Städte zu den kostspieligsten Standorten für Bauaktivitäten. So sind neben München auch Berlin (Rang 19, 2024: Rang 25) und Frankfurt (Rang 34, 2024: Rang 37) im Arcadis-Baukosten-Ranking vertreten. Diese Platzierungen spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen Investoren und Bauherren in deutschen Städten konfrontiert sind. Dazu zählen weiterhin hohe Finanzierungskosten sowie gestiegene Arbeits- und Materialkosten. Dies dämpfte die Nachfrage insgesamt und führte zu weiteren Insolvenzen großer Projektentwickler.
Die großen Infrastrukturprojekte in den Bereichen Schieneninfrastruktur und Energienetzausbau treiben die deutsche Bauwirtschaft weiter an. Daneben sind Rechenzentren aufgrund des steigenden Bedarfs an Datenverarbeitungskapazitäten nach wie vor ein Wachstumsmarkt. Bedeutende Gigafabrikprojekte haben laut Arcadis hingegen aufgrund von Marktunsicherheiten und finanziellen Herausforderungen Pausen eingelegt.