Am 1. Mai tritt die dritte Stufe der im Jahr 2022 von Bund und Ländern beschlossenen Novelle der Bioabfallverordnung (BioAbfV) in Kraft. Ziel ist es, den Eintrag von Mikroplastik und anderen Fremdstoffen in die Umwelt deutlich zu reduzieren. Bioabfälle dürfen dann nur noch maximal drei Prozent Fremdstoffe beziehungsweise ein Prozent Kunststoffe enthalten. Zwar richtet sich die BioAbfV nicht unmittelbar an private Haushalte, doch deren Trennverhalten beeinflusst direkt, ob die Abfälle im weiteren Verlauf – zum Beispiel zu Kompost– verwertet werden dürfen.
Zwar sind Bußgelder bei grober Missachtung der Trennvorgaben theoretisch seit jeher möglich, doch aufgrund der vorherrschenden Bebauungsstruktur in München ist es meist nicht nachvollziehbar, wer für eine Fehlbefüllung der Biotonne verantwortlich ist. Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) setzt deshalb weiterhin auf Aufklärungsarbeit, Sensibilisierung und bewährte Kontrollmechanismen, statt auf pauschale Sanktionen. Die Qualität der Biotonnen wird nach wie vor sowohl von städtischen Qualitätskontrolleuren als auch von der Müllabfuhr regelmäßig überprüft. Bei Fehlbefüllungen werden entsprechende Hinweise direkt an der Tonne angebracht. Wird in einer Biotonne zu viel Restmüll festgestellt, wird die Tonne nicht als Wertstoff, sondern als kostenpflichtiger Restmüll geleert.
Jacqueline Charlier, Kommunalreferentin und 1. Werkleiterin des AWM erklärt: „Wir möchten die Münchner*innen dafür gewinnen, Bioabfälle sauber zu trennen. Jeder falsch entsorgte Becher oder jede Plastiktüte im Biomüll gefährdet die Qualität des Komposts. Wir wollen Zero Waste City werden. Deshalb setzen wir noch stärker auf Information und Bewusstsein.” Passend zur neuen Regelung hat der AWM im April auch die stadtweite Biokampagne gestartet. Sie macht mit Plakaten auf Müllfahrzeugen sowie mit Social-Media-Beiträgen auf die Bedeutung der richtigen Bioabfalltrennung aufmerksam.
In einem begleitenden Pilotprojekt in Giesing testet der AWM zusätzlich konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Sammelqualität – etwa durch die direkte Verteilung von Bio-Eimern und Informations- sowie Beratungsmaterialien an Haushalte und verstärkte Umweltbildung an Grundschulen. Die Erkenntnisse daraus sollen künftig helfen, die Qualität des Biomülls stadtweit weiter zu verbessern. Weiteres dazu ist nachzulesen unter der Adresse awm-muenchen.de/verantwortung/kampagnen/biokampagne-2025-hay-muenchen-hey-giesing