Mit der Pflege ziehen zu Hause neue Pflegeprodukte, Medikamente und Hygieneartikel ein. Ihre Verpackungen und viele andere Abfälle müssen richtig entsorgt werden. Tipps dafür hat die Initiative „Mülltrennung wirkt“.
Wer Angehörige zu Hause pflegt, kennt das wahrscheinlich: Mit der Pflege ziehen neue Medikamente, Hygiene- und Pflegeprodukte in Zimmer und Schränke ein. Wie sie angewendet werden – das muss man erst einmal herausfinden. Das gilt auch für die richtige Entsorgung ihrer unterschiedlichen Verpackungen und anderer Pflegeabfälle. Praktische Tipps können dabei helfen. Denn: Viele Verpackungen können recycelt werden. Das schont wichtige Rohstoffe und das Klima.
Salben und Cremes sind oft in Kunststoff- oder Aluminiumtuben verpackt. Ist ihr Inhalt aufgebraucht, kommen sie in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Auch Kunststofftiegel, zum Beispiel für Salben aus der Apotheke, gehören in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Bitte Tuben oder Tiegel und ihre Deckel voneinander getrennt dort hineinwerfen. Das erleichtert ein hochwertiges Recycling, denn sie bestehen häufig aus unterschiedlichem Material. Salbentiegel aus Glas können nach Farben sortiert in die passenden Altglascontainer entsorgt werden.
Leere Kunststoffflaschen von Lotionen oder Desinfektionsmitteln gehören in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Genauso wie Pumpsprays aus Kunststoff und Schaum- oder Spraydosen aus Aluminium. Vorsicht: Schaum- und Spraydosen müssen vollständig entleert sein. Unter Druck, zum Beispiel beim Transport oder in der Sortieranlage, könnten sie in Brand geraten oder explodieren.
Wichtig ist: Gebrauchte Windeln oder Pants dürfen auf keinen Fall in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack landen. Sie verunreinigen den gesammelten Verpackungsabfall und erschweren die spätere Sortierung. Sie gehören, genauso wie Einwegunterwäsche, Inkontinenzeinlagen, Einmal-Schutzauflagen, Hygienetücher oder Einmalhandschuhe in den Restmüll. Um Abfälle wie diese hygienisch zu entsorgen, Restmüll und Verpackungen am besten direkt im Bad trennen. Umverpackungen aus Kunststoff kommen im Anschluss in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack, Papier und Karton in die Altpapiertonne.
Tabletten oder Kapseln sind häufig in Blister- oder Durchdrückverpackungen aus Kunststoff und Aluminium verpackt. Sie gehören, vollständig entleert, in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Leere Medizingläschen und -flaschen nach Farben sortieren und in die entsprechenden Altglascontainer werfen. Beipackzettel und Verpackungen aus Papier kommen ins Altpapier.
Ein Medikament ist abgelaufen oder abgesetzt? Die Entsorgung von Arzneimitteln ist regional unterschiedlich geregelt. Ganz wichtig ist: Reste von Medikamenten nicht über die Toilette oder die Spüle entsorgen. Sie belasten das Grundwasser und schaden der Umwelt. So geht‘s richtig: In vielen Regionen dürfen Medikamente im Restmüll entsorgt werden. Dafür sollte das Medikament in der Verkaufsverpackung belassen und der Müllbeutel sicher verschlossen werden. Doch es gibt Ausnahmen, beispielsweise zahlreiche Asthmasprays oder Mittel zur Behandlung von Krebs (Zytostatika). Informationen zur Entsorgung dieser Medikamente sind auf dem Beipackzettel vermerkt. Auskunft geben außerdem Apotheken oder Arztpraxen. Achtung Verletzungsgefahr: Gefährliche Abfälle wie Einweg-Injektionsspritzen mit Nadeln müssen in einem stich- und bruchfesten Behälter gesammelt und mit Behälter sicher im Restmüll entsorgt werden.
Auch manche Apotheken nehmen Medikamente zur Entsorgung an. In einigen Orten müssen sie bei einem Schadstoffmobil oder Recyclinghof abgegeben werden. Wie die Entsorgung von Medikamenten lokal geregelt ist, darüber informieren die kommunalen Abfallberatungen. Die richtigen Ansprechpartner*innen findet man beispielsweise auf der Website der Initiative „Mülltrennung wirkt“ in der Postleitzahlsuche.
Viele weitere Informationen zum Thema Mülltrennung finden Sie auch auf www.mülltrennung-wirkt.de.