Besonderes Theater präsentieren die Kammerspiele, Maximilianstraße 26-28, von Donnerstag, 5. Juni, bis Donnerstag 3. Juli, mit insgesamt vier Aufführungen des Stückes „Sauhund”, das nach dem Roman von Leon Christ inszeniert wurde. Es handelt sich dabei um eine Uraufführung.
Wer für die Premiere am Donnerstag, 5. Juni, um 20.00 Uhr keine Karten mehr ergattert hat, kann das Stück auch am Mittwoch, 6., oder Samstag, 28. Juni, sowie am Donnerstag, 3. Juli, jeweils um 20.00 Uhr sehen. Unter der Adresse muenchner-kammerspiele.de/de/programm/32924-sauhund findet sich ein Link zur Bestellung der nicht ganz billigen Tickets: Ihr Preis liegt zwischen 50 Euro für die Premiere und 40 Euro für die Vorstellung am Mittwoch. Ganz Schnelle haben übrigens die Gelegenheit, am Montag, 2. Juni, für 5 Euro bei der offenen Probe mit dabei zu sein; sie beginnt um 19.00 Uhr.
Bayern, Anfang der 80er-Jahre: Franz Josef Strauß, Freddie Mercury und Rainer Werner Fassbinder leben alle gleichzeitig in einem pulsierenden München der Widersprüche. Die Anfänge der HIV-Pandemie heizen die Stigmatisierung homosexueller Menschen an. In dieser Zeit wächst der junge Flori in Wolfratshausen auf. Er wird Zivildienstleistender im Altenheim, er erlebt seine erste Liebe, im Kaufhaus entdeckt er die Faszination für Frauenkleider. Bald wird die Sehnsucht nach der Großstadt stärker und Flori macht sich auf einen schmerzhaften und doch befreienden Weg – in ein neues Leben, ein Leben in der Metropole München und ein offen schwules Leben. Regisseur Florian Fischer, der sich in Inszenierungen am Schauspielhaus Bochum oder am NT Gent immer wieder mit queeren Geschichten beschäftigte, feiert bildstark ein untergegangenes München.
„Am München der 80er-Jahre fasziniert mich besonders die Ambivalenz. München galt als schwule Partystadt, hatte Flair, wurde manchmal großmütig in einem Atemzug mit San Francisco oder New York genannt; man konnte auf der Tanzfläche schon mal in die Arme von Freddie Mercury, Barbara Valentin oder Donna Summer laufen. Andererseits wurde die Stadt durch die bayerische Aidspolitik auch zunehmend queerfeindlich, ein Ort der Repression. Durch dieses Spannungsfeld bewegt sich auch Flori aus meinem Roman”, erklärt Schriftsteller Lion Christ.