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Schüler gestalten Ausstellung zur NS-Zeit


Von Beatrix Köber
Schüler des Neuhof-Gymnasiums zeigen in der Volkartstraße 40 eine Ausstellung. Das Projekt begleiten und ermöglichen Terry Schwarztberg, Stolpersteine für München e. V. (u. r.), Hauseigentümer Christoph Pöppinghaus (2. v. l.), Lehrer Olaf Probst und Johannes Reisinger (3. und 4. v. l.) mit Schulleiterin Martina Gorgas (mittig). (Foto: Heike Ohmke)
Schüler des Neuhof-Gymnasiums zeigen in der Volkartstraße 40 eine Ausstellung. Das Projekt begleiten und ermöglichen Terry Schwarztberg, Stolpersteine für München e. V. (u. r.), Hauseigentümer Christoph Pöppinghaus (2. v. l.), Lehrer Olaf Probst und Johannes Reisinger (3. und 4. v. l.) mit Schulleiterin Martina Gorgas (mittig). (Foto: Heike Ohmke)
Schüler des Neuhof-Gymnasiums zeigen in der Volkartstraße 40 eine Ausstellung. Das Projekt begleiten und ermöglichen Terry Schwarztberg, Stolpersteine für München e. V. (u. r.), Hauseigentümer Christoph Pöppinghaus (2. v. l.), Lehrer Olaf Probst und Johannes Reisinger (3. und 4. v. l.) mit Schulleiterin Martina Gorgas (mittig). (Foto: Heike Ohmke)
Schüler des Neuhof-Gymnasiums zeigen in der Volkartstraße 40 eine Ausstellung. Das Projekt begleiten und ermöglichen Terry Schwarztberg, Stolpersteine für München e. V. (u. r.), Hauseigentümer Christoph Pöppinghaus (2. v. l.), Lehrer Olaf Probst und Johannes Reisinger (3. und 4. v. l.) mit Schulleiterin Martina Gorgas (mittig). (Foto: Heike Ohmke)
Schüler des Neuhof-Gymnasiums zeigen in der Volkartstraße 40 eine Ausstellung. Das Projekt begleiten und ermöglichen Terry Schwarztberg, Stolpersteine für München e. V. (u. r.), Hauseigentümer Christoph Pöppinghaus (2. v. l.), Lehrer Olaf Probst und Johannes Reisinger (3. und 4. v. l.) mit Schulleiterin Martina Gorgas (mittig). (Foto: Heike Ohmke)

Zum „Schaufenster der Erinnerung“ wird derzeit ein Ladenlokal im Wohnhaus in der Volkartstraße 40. Schüler der 11. Klasse des Neuhof-Gymnasiums haben im Rahmen ihres Projektseminars „Graphic Novels im Nationalsozialismus“ ein besonderes Projekt erarbeitet, bei dem sie sich kritisch mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinandersetzten. Die Ergebnisse zeigen sie nun in einer eigenen Ausstellung.
Hauseigentümer Christoph Pöppinghaus überließ den Schülern dafür das Schaufenster zur freien Gestaltung. Das Haus in der Volkartstraße 40 hat selbst eine bewegende Geschichte: Hier wohnten einst jüdische Bürger, die Opfer des Nationalsozialismus wurden und an die inzwischen sechs sogenannte Stolpersteine erinnern.

Die Schüler des Neuhof-Gymnasiums (Plinganserstraße) erstellten eigene Graphic Novels, die jetzt die zentralen Elemente der Ausstellung im Ladenlokal in der Volkartstraße 40 bilden. In ihren Werken beschäftigten sich die Schüler auf vielfältige Weise – gezeichnet, gemalt oder collagiert – mit der Zeit des Nationalsozialismus. Die Ergebnisse zeugen von der intensiven inhaltlichen und künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema und geben Einblick in persönliche Geschichten sowie historische Fakten.
„Das Schaufenster selbst ist als Mahnmal und Denkmal konzipiert“, erklären die Organisatoren des Projekts, darunter Kunstlehrer Olaf Probst und Geschichtslehrer Johannes Reisinger. Es zeigt eine Miniatur eines Wohnraums, der durch seine Inszenierung an das Alltägliche erinnert, durch kleine Details jedoch auf die Abgründe der Geschichte verweist. Auf dem Boden etwa finden sich Dreiecke in den Farben der NS-Häftlingskennzeichnung, die auf die systematische Verfolgung durch das Regime hinweisen. Eine aussagekräftige Überschrift sowie Papierfiguren ergänzen die Installation und sollen zur Reflexion anregen.

Bis 31. Juli zu sehen

Nicht zum ersten Mal wird an der Volkartstraße 40 an die Zeit des Nationalsozialismus mahnend erinnert. Im vergangenen Herbst hatte sich Terry Schwarztberg von der Initiative Stolpersteine für München e. V. bereits mit Hauseigentümer Christoph Pöppinghaus in Verbindung gesetzt und die Verlegung sogenannter Stolpersteine angeregt. Goldene Quader wurden daraufhin vor dem Haus verlegt, die an sechs einstige Hausbewohner erinnern, die Opfer der Verfolgung durch die Nazis wurden.
„Im Zuge des Stolpersteinprojektes kamen immer mehr schockierende Details zu Tage“, erinnert sich Christoph Pöppinghaus. „Es hat mich sehr bewegt, dass Bewohner unseres Hauses einfach abgeholt und ermordet wurden.“ Als sich nun Terry Schwarztberg, der sich auch in Schulprojekten zum Thema Nationalsozialismus engagiert, wieder bei Christoph Pöppinghaus meldete, zeigte dieser sich offen für ein weiteres Projekt: „Eine der dunkelsten Zeiten unserer Geschichte - und es ist wichtig, dass die junge Generation davon Kenntnis erhält“, sagt er.
Die Ausstellung der Schülerprojekts ist noch bis zum 31. Juli zu sehen, danach wird das Ladenlokal vom nächsten Mieter bezogen.

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