Rund 50 Bürger folgten kürzlich der Einladung der Unterschleißheimer Grünen zu einer exklusiven Besichtigung des Wasserwerks im Berglwald. Aufgrund der hohen Nachfrage musste sogar eine Warteliste geführt werden – ein deutliches Zeichen für das große Interesse an der Herkunft und Sicherung des wichtigsten Lebensmittels: des Trinkwassers. Die Gäste wurden vom Leiter des Wasserwerks, Wolfgang Herzog, und seinem Stellvertreter Ludwig Lauerer in zwei Gruppen durch die technischen Anlagen des Wasserwerks geführt. Mit dabei war auch Adam Szot, der die Elektrotechnik betreut. Gemeinsam gaben sie den Besuchern einen eindrucksvollen Einblick in die täglichen Abläufe der Trinkwassergewinnung.
In der rund zweistündigen Führung wurde nicht nur das Herzstück des Wasserwerks – das zehn Millionen Liter fassende Reservoir – vorgestellt, sondern auch die komplexe Technik der Wasserförderung: Sechs Tiefbrunnen, die bis zu 140 Meter tief reichen, erschließen rund 12.000 Jahre altes Wasser aus der Schotter- und Lehmschicht. Ergänzt wird dies durch drei Flachbrunnen, die einen Großteil der täglichen Wassermenge liefern. 120 Liter pro Sekunde fließen so durch das Werk – insgesamt bis zu drei Millionen Kubikmeter pro Jahr für die beiden Schleißheimer Kommunen. Auch bei Stromausfall ist die Versorgung gesichert: Notstromaggregate mit Schiffsdieselbetrieb sorgen dafür, dass das Wasser nicht versiegt, wenn das Netz einmal ausfällt.
Diese Führung hat auch eindrücklich vor Augen geführt, warum die kommunale Kontrolle über die Trinkwasserversorgung unverzichtbar ist: Wasser ist ein öffentliches Gut und eine Voraussetzung für das Leben. Trinkwasser ist keine Handelsware, sondern ein Gemeingut. In kommunaler Trägerschaft – wie hier über den Zweckverband Wasserförderung Unter- und Oberschleißheim – stehen Versorgungssicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt und nicht der Profit.
Der kommunale Wasserversorger kann sicherstellen, dass die erforderlichen Wasserschutzgebiete auch geschützt bleiben und dass notwendige Investitionen in Infrastruktur langfristig geplant werden. Gerade angesichts aktueller Herausforderungen wie zunehmender Trockenheit, potenziellen Schadstoffbelastungen und wachsendem Siedlungsdruck ist es entscheidend, dass die Wasserförderung in kommunaler Hand bleibt. Die Unterschleißheimer Grünen danken dem Wasserwerksteam für die engagierte Führung.