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Veröffentlicht am 17.04.2025 10:48

Wenn Gertrude zum Opfer wird


Von Patrizia Steipe
PI Leiter Andreas Ruch und sein Stellvertreter Andreas Rau stellen die Polizeistatistik vor. (Foto: PI Gauting)
PI Leiter Andreas Ruch und sein Stellvertreter Andreas Rau stellen die Polizeistatistik vor. (Foto: PI Gauting)
PI Leiter Andreas Ruch und sein Stellvertreter Andreas Rau stellen die Polizeistatistik vor. (Foto: PI Gauting)
PI Leiter Andreas Ruch und sein Stellvertreter Andreas Rau stellen die Polizeistatistik vor. (Foto: PI Gauting)
PI Leiter Andreas Ruch und sein Stellvertreter Andreas Rau stellen die Polizeistatistik vor. (Foto: PI Gauting)

Manchmal reicht ein Name, um ins Visier Krimineller zu geraten. Gertrude, Hildegard, Brigitte – wer solche Vornamen trägt, hat 2024 vielleicht einen Anruf vom angeblichen „Hauptkommissar Schwarz“ erhalten. Das war allerdings kein echter Ermittler der Polizeiinspektion Gauting, die auch für Gilching zuständig ist, sondern dreiste Trickbetrüger, die Senioren mit der Mär vom tödlichen Unfall der Tochter und einer angeblich fälligen Kaution um ihre Ersparnisse bringen wollten.Glücklicherweise fiel keine der Seniorinnen auf den Schwindel herein.

Eine andere Frau hatte weniger Glück: Sie überwies falschen Bankmitarbeitern 21.000 Euro – ihre Daten hatte sie zuvor auf einer täuschend echten Website eingegeben. „Die Waffe dieser Täter ist das Telefon“, warnt Andreas Ruch, Leiter der PI Gauting.
Trotz solcher Fälle hat sich die Sicherheitslage im Einsatzgebiet gegeben. Das zeigt der Blick in die Statistik. Insgesamt sind die Straftaten von 1109 (2023) auf 1126 leicht angestiegen. In Gilching sank die Gesamtzahl der Straftaten 2024 sogar um 13,7 Prozent auf 525. Damit liegt Gilching unter dem bayerischen Durchschnitt. Die Aufklärungsquote lag bei 53,5 Prozent. 251 Tatverdächtige konnten ermittelt werden.
Die Zahl der Diebstähle ist im Vergleich zum Vorjahr um 27,4 Prozent gesunken. In einem Fall gingen die Täter besonders professionell vor: In der Zeppelinstraße bauten Unbekannte bei einem BMW Lenkrad, Tacho und Armaturenbrett fachmännisch aus. Die Betrugsdelikte nahmen um 28,1 Prozent ab. Die Polizei führt das unter anderem auf ihre Präventionsmaßnahmen zurück. Auffällig ist der Rückgang bei den Rauschgiftdelikten: Von 33 auf nur noch zehn Fälle – eine Entwicklung, die laut Polizei maßgeblich auf die Legalisierung von Cannabis zurückzuführen ist.

16 Prozent mehr Sachbeschädigungen

Unverändert blieb die Zahl der Körperverletzungen mit 62 gemeldeten Fällen. Darunter war etwa ein Streit mit Handgreiflichkeiten auf dem Parkplatz eines Schnellrestaurants – der Täter flüchtete. Einen Anstieg gab es bei den Sachbeschädigungen: Mit 129 Fällen wurden 16,2 Prozent mehr als im Vorjahr registriert. Oft handelt es sich um scheinbar harmlose Vorfälle mit großer Wirkung – wie bei einem Autofahrer, der aus Ärger über eine Lichthupe gegen das Auto einer Münchnerin trat. Auch in diesem Fall ermittelt die Polizei wegen Sachbeschädigung.
Und dann waren da zwei junge Frauen, die im Winter mit ihrem Fahrzeug auf dem Parkplatz der Arnoldus-Grundschule „driften“ wollten. Kurz darauf krachte der Wagen frontal in eine Zapfsäule. Die Fahrerin: 1,3 Promille, keinen Führerschein. Unter die Kategorie „jugendtypisch” fallen Fälle wie der von zwei Teenagern, die nach dem Ladendiebstahl von E-Zigaretten flohen, die Polizisten hinterher.
Polizeichef Ruch bleibt trotz solcher Vorfälle gelassen. Denn Gilching ist trotz mancher Schlagzeile vor allem eines: ein vergleichsweise sicherer Ort. Solange man nicht ans Telefon geht, wenn „Hauptkommissar Schwarz“ anruft.

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