Die bayerische Wirtschaft hat auch dieses Jahr mit einem großen Mangel an Bewerberinnen und Bewerbern für ihre Ausbildungsplätze zu kämpfen, teilt der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) mit. Im Juli dieses Jahres gab es im Freistaat noch 48.618 unbesetzte Lehrstellen, 19 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Diesem Angebot stehen nur 19.764 unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber, so die Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juni. In Bayern kommen damit rein rechnerisch auf jeden unversorgten Bewerber 2,5 Lehrstellen.
„Angesichts der immer größer werdenden Fachkräftelücke setzen unsere Ausbildungsbetriebe auf die Ausbildung von eigenem Nachwuchs. Nach dem Corona-Dämpfer im vergangenen Jahr bieten sie heuer deutlich mehr Ausbildungsplätze an. Gleichzeitig stagniert die Zahl der Bewerber um diese Stellen“, sagt BIHK-Präsident Klaus Josef Lutz. Gründe dafür sind die weiterhin sinkende Zahl an Schulabgängern und der Trend zur akademischen Ausbildung, auch wenn im Durchschnitt rund ein Drittel aller Studienanfänger ihr Studium vorzeitig und ohne Abschluss beenden.
Zusätzlich hat die Corona-Pandemie viele Maßnahmen zur Berufsorientierung wie Schnupperpraktika, Berufsinfotage oder Ausbildungsmessen ausgebremst. Lutz gibt zu bedenken: „Ohne den entsprechenden Fachkräftenachwuchs gerät unsere Wirtschaft immer mehr in Gefahr, ins Leere zu laufen. Ziele wie Energiewende oder Klimaneutralität, die wir uns als Gesellschaft gesetzt haben, werden sich ohne top ausgebildeten Fachkräftenachwuchs letztendlich nicht erreichen lassen. Das ist die Realität. Umso wichtiger ist es, dass alle unversorgten oder noch zögerlichen Schulabgänger jetzt ihre Chance ergreifen, um mit einer beruflichen Karriere im September durchzustarten“, so der BIHK-Präsident.
Laut Daten der Arbeitsagentur ist die Zahl der Bewerber um einen Ausbildungsplatz im Vergleich zum Vorjahr im Berichtszeitraum 2021/2022 um 0,5 Prozent zurückgegangen. Bei der Zahl der angebotenen Lehrstellen verbuchte die Arbeitsagentur hingegen ein Plus von über 3.700 Ausbildungsplätzen (+4,1 Prozent). Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich dabei auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben dem IHK-Bereich (Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen) auch das Handwerk, die freien Berufe und den öffentlichen Dienst umfasst.
Die bayerischen IHKs verzeichneten im ersten Halbjahr 27.378 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge. Das ist ein Plus von 2,3 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Die IHKs stehen in Bayern für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse und betreuen knapp 30.000 Ausbildungsbetriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
Für Unternehmen und Bewerber bieten die IHKs eine bundesweite Lehrstellenbörse unter www.ihk-lehrstellenboerse.de an.
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