9. Münchner Papiertheater-Festival im Bürgerpark Oberföhring

Sechs Bühnen aus ganz Deutschland rücken im Bürgerpark die fast vergessene Kunstform des Papiertheaters in den Blickpunkt.  (Foto: Münchner Papiertheater-Festival)
Sechs Bühnen aus ganz Deutschland rücken im Bürgerpark die fast vergessene Kunstform des Papiertheaters in den Blickpunkt. (Foto: Münchner Papiertheater-Festival)
Sechs Bühnen aus ganz Deutschland rücken im Bürgerpark die fast vergessene Kunstform des Papiertheaters in den Blickpunkt. (Foto: Münchner Papiertheater-Festival)
Sechs Bühnen aus ganz Deutschland rücken im Bürgerpark die fast vergessene Kunstform des Papiertheaters in den Blickpunkt. (Foto: Münchner Papiertheater-Festival)
Sechs Bühnen aus ganz Deutschland rücken im Bürgerpark die fast vergessene Kunstform des Papiertheaters in den Blickpunkt. (Foto: Münchner Papiertheater-Festival)

An vier Tagen im Oktober, vom 23. bis 26. Oktober, präsentiert Liselotte Bothe beim Münchner Papiertheater-Festival wieder die kleine Welt des Papiertheaters im Bürgerpark Oberföhring (Oberföhringer Straße 156). Sechs Bühnen aus den verschiedensten Landesteilen Deutschlands rücken diese fast vergessene Form des Theaters in den Blickpunkt.

Es gibt nur noch wenige Künstler, die sich mit großer Leidenschaft dieses Mediums annehmen. Auf der kleinen Bühne im Bürgerpark Oberföhring zeigen sie unter dem Motto „Geschichte macht Geschichten” die unterschiedlichsten Inszenierungen. Freuen darf man sich - auf klassischer Guckkasten- und Kofferbühne sowie offener Bühnenebene - auf Literarisches, Musikalisches und Märchenhaftes.

Die Geschichte hinter den Geschichten eröffnet oft interessante Einblicke. So wird Geschichte hier nicht nur im Sinn rein historischer Fakten gedeutet - auch Entdeckungen, Geschehnisse und Naturereignisse, die durch die Zeitströmungen hindurch zu Märchen, Sagen und immer neuen Geschichten wurden, werden auf den kleinen Bühnen präsentiert.

Theater als Ausschneidebögen

Es war einmal, vor langer Zeit, da gab es weder Fernseher noch Handy oder gar Streaming-Dienste. Man pflegte noch die Hausmusik, spielte Charaden oder selbst Theater im eigenen Heim - das war die Zeit des Biedermeiers. Die Familien konnten auf vielfältige Auswahl der Verlage zurückgreifen, die Figuren und Kulissen der Theater und Opernhäuser als Ausschneidebögen anboten. Dazu gab es Textbücher und vor allem auch Vorlagen, um eine kleine Bühne zu bauen, die dann gemeinsam mit Leben erfüllt wurde. Wer konnte, entwarf die Figuren und Kulissen selbst und verfasste eigene Texte.

Doch mit Beginn des 20. Jahrhunderts, mit veränderten Lebensformen, geriet das Medium Papiertheater allmählich in Vergessenheit. Nur hin und wieder gab es Liebhaber, die die Idee weitertrugen. So findet man auf dem Festival in Oberföhring die Vertreter dieser rar gewordenen Spezies, die das Papiertheater in den unterschiedlichsten Formen präsentieren. Gefördert wird das Festival durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und den Bezirksausschuss Bogenhausen.

Winzige Bühnen, begrenzte Plätze

Seit einigen Jahren in der Bundesliste immateriellen Kulturerbes vertreten, lassen die winzigen Bühnen selten mehr als 20 Zuschauer in den Genuss einer Vorstellung kommen. So wird Papiertheater im fast in familiären Rahmen, mit großem Theater auf kleinsten Bühnen, zum begeisternden Erlebnis. Das bedeutet aber, dass die Plätze begrenzt sind, daher ist es wichtig, die Karten rechtzeitig zu bestellen, möglichst per E-Mail an papiertheaterfestival.muenchen@gmail.com

Die Eröffnungsveranstaltung am Donnerstag, 23. Oktober, um 19.30 Uhr führt nach einer kurzen Einführung in die Geschichte des Papiertheaters und einem Einblick in eine Inszenierung der Heringsdorfer Bühne im Kleinen Theater im Pförtnerhaus mit einem Spaziergang zu den weiteren Bühnen, die im Bürgerpark in verschiedenen Häusern auf die Zuschauer warten. Zum Abschluss präsentiert das Theater andersARTig mit seiner Sicht auf die Nibelungensage – dem „Niegesesungenlied”.

Selbst zur Schere greifen

Bei einem Workshop am Samstagnachmittag, 25. Oktober, haben alle großen und kleinen Teilnehmer die Gelegenheit, selbst zur Schere zu greifen und zum Theaterdirektor einer Minibühne zu werden. Ein kleines Theaterchen zum Mit-nach-Hause-nehmen soll hier entstehen. Jeder kann beim Papiertheater Intendant, Regisseur, Sprecher, Spieler, Gestalter, Bühnenbildner und Beleuchter in einer Person werden. Der Workshop gibt Tipps und Anregungen, insbesondere für die Arbeit im pädagogischen Bereich.

Obwohl auch jüngere Kinder sich unter entsprechender Anleitung ein Theaterchen bauen können, benötigen Kinder unter 8 Jahren, beim Workshop der begrenzten Zeit geschuldet, die Unterstützung eines Erwachsenen. Für den Workshop ist wegen des begrenzten Platzangebots eine Anmeldung erforderlich, ebenfalls per E-Mail an papiertheaterfestival.muenchen@gmail.com

Weitere Informationen zum 9. Münchner Papiertheater-Festival, das komplette Programm und eine Übersicht zu den Eintrittspreisen finden sich unter papiertheaterfestivalmuenchen.jimdosite.com

north