Der Deutsche Gewerkschaftsbund Bayern (DGB) und der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB) setzensich gemeinsam für die uneingeschränkte Teilhabe blinder und sehbehinderter Menschen am Arbeitsleben ein. Beide Organisationen fordern konkrete Maßnahmen, um die beruflichen Chancen dieser Menschen zu verbessern und ihnen die notwendigen barrierefreien Arbeitsmittel bereitzustellen.
Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern, macht deutlich: „Blinde und sehbehinderte Menschen müssen endlich gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalten. Der Zugang zu Ausbildung und Beschäftigung ist für Menschen mit Behinderungen generell noch immer stark eingeschränkt. Gerade in Zeiten, in denen Unternehmen immer lauter nach Fachkräften rufen, ist eine solche Form der Benachteiligung einfach inakzeptabel. Die Arbeitgeber müssen deshalb ihre gesetzliche Verpflichtung ernst nehmen und mehr Verantwortung übernehmen, um die Inklusion in der Arbeitswelt voranzutreiben.”
Der BBSB e.V. verweist auf strukturelle Hürden und unterstreicht zudem die Bedeutung vor allem digital barrierefreier Arbeitsmittel: „Selbst, wenn Unternehmen einstellen, fehlt es an digital barrierefreier Software. Damit blinde und sehbehinderte Menschen erfolgreich arbeiten können, nutzen sie individuelle Hilfsmittel wie Screenreader, Braillezeilen oder kontrastoptimierte Software. Diese bleibt jedoch wirkungslos, wenn die am Arbeitsplatz zu nutzende Software nicht barrierefrei ist”, so Judith Faltl, die Landesvorsitzende des BBSB. Dabei sei barrierefreie Software einfach herzustellen. „Viele Arbeitgeber verzichten heute, trotz Fachkräfteengpässen, noch immer auf die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung, obwohl ihnen vielfältige Fördermöglichkeiten zur Ausstattung inklusiver Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Barrierefreiheit am Arbeitsplatz ist kein Luxus, sondern Voraussetzung für echte Teilhabe”,so Faltl weiter.