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Veröffentlicht am 15.09.2025 09:55

Archäologischer Workshop im Zeitreise-Museum

Die Funde werden wie bei einer echten Ausgrabung dokumentiert, gezeichnet und fotografiert. (Foto: pst)
Die Funde werden wie bei einer echten Ausgrabung dokumentiert, gezeichnet und fotografiert. (Foto: pst)
Die Funde werden wie bei einer echten Ausgrabung dokumentiert, gezeichnet und fotografiert. (Foto: pst)
Die Funde werden wie bei einer echten Ausgrabung dokumentiert, gezeichnet und fotografiert. (Foto: pst)
Die Funde werden wie bei einer echten Ausgrabung dokumentiert, gezeichnet und fotografiert. (Foto: pst)

Münzen, Scherben, Perlen – aus dem Sandkasten der Kita im Wersonhaus bargen die Kinder wahre Schätze. Für einen Vormittag hatten Archäologin Kristina Seitz und Museumsleiterin Annette Reindel vom Zeitreise-Verein den Spielplatz in eine Grabungsstätte verwandelt. Ziel des Archäologie-Workshops war, den Kindern zu zeigen, wie Archäologen arbeiten. Dabei durften die Teilnehmer selbst in die Rolle eines Forschers oder einer Forscherin schlüpfen.

Der Sandkasten war in „Quadranten“ unterteilt, so dass jedes Kind ein eigenes Rechteck zum Graben hatte. Bevor es losging, erklärte Seitz Grundbegriffe wie Schichtung, Profil, Funde, Befunde. Die Stellvertretende Vorsitzende des Historischen Vereins Fürstenfeldbruck kennt das alles aus eigener Erfahrung. Die Archäologin hat selbst an Ausgrabungen teilgenommen und gibt ihr Wissen nun in Workshops weiter. Ihr schönstes Fundstück sei ein roßer Stein mit Inschrift gewesen, erzählte sie. Einige der Kinder kannten sich erstaunlich gut in der Materie aus. „Mich interessiert, wie die Menschen früher gelebt haben“, sagte Emil. Andere waren Fans der alten Ägypter oder Römer, viele hatten schon archäologische Museen besucht. Mit dem Workshop des Schichtwerk-Museums waren sie genau am richtigen Ort. Doch an diesem Vormittag standen nicht die Vitrinen im Römerzimmer im Mittelpunkt, sondern das Ausprobieren im Gelände.

Die Geschichte hinter den Funden

Ausgestattet mit Schaufeln und Pinseln nahmen sich die Kinders ihre Quadranten vor und trugen vorsichtig Sandschicht für Sandschicht ab. Jubelrufe ertönten, sobald etwas zum Vorschein kam: eine Tonscherbe bei Klara, Schmuckstücke, Knochen, Perlen oder Münzen bei anderen. Alles waren Repliken, die Reindel vorher verbuddelt hatte.
Anders als bei einer Schatzsuche ging es nicht ums schnelle Ausgraben. Jeder Fundort oder „Befund“ wurde mit einer nummerierten Stecktafel markiert und auf Millimeterpapier in einen Lageplan gezeichnet. Befundnummer, Fundbezeichnung, Material - alles wurde notiert. Danach wurden die Stücke fotografiert und abgezeichnet. „Nicht die Münze oder das Objekt selbst sind das Wertvolle, sondern die Geschichte dahinter“, betonte Seitz.
Zum Schluss setzten die Kinder die Scherben zu einer Vase zusammen und suchten aus Büchern und Broschüren heraus, aus welcher Epoche das Gefäß stammen könnte. „Stempel Muster und Formen liefern Hinweise”, erklärte Seitz. Einfacher war es mit der Münze. Auf ihr prangte nicht nur das Konterfei eines Kaisers, sondern auch ein Schriftzug mit seinem Namen, den Emil abzeichnete. Seitz nickte anerkennend. „Ein Archäologe muss Inschriften entziffern können“. Am Schluss des Workshops stand für Einige ihr Berufswunsch fest: Archäologe.

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