Seit einem Vierteljahrhundert begleitet der Verein wohlBEDACHT e.V. dementiell erkrankte Menschen und ihre Familien. Immer geht es darum, Lebensqualität, Wohlbefinden und Freude am Leben trotz der für Familien alles verändernden Erkrankung zu ermöglichen. Die Pflege von wohlBEDACHT e.V. ist sanft und mutig zugleich: Der an Demenz erkrankte Mensch steht immer im Mittelpunkt. Seine Bedürfnisse werden respektiert und die Mitarbeitenden begleiten ihn und seine Familie freiheitsliebend und menschenfreundlich zugleich. Keine verschlossenen Türen. Und Erdbeeren schmecken auch geschält.
Seit der Gründung im Jahr 2000 entwickeln wohlBEDACHT e.V. zusammen mit der Tagespflege RosenGarten und dem WG-Pflegedienst „Mitten im Leben“ innovative Projekte für Demenzerkrankte. Betroffenen, Angehörigen, Fachleuten und Institutionen bietet der Verein ein breites Spektrum an unterstützenden Angeboten. Er klärt auf, berät und begleitet. Die Arbeit des Vereins und sein Konzept „sanftMUTIG! – Betreuen und Pflegen“ beruht auf einem unkonventionellen Ansatz.
Die wohlBEDACHT-Charta fasst zusammen, was dem Verein besonders am Herzen liegt:
Das innovative Pflegekonzept von wohlBEDACHT e.V. ist Erfahrung aus 25 Jahren Arbeit mit Demenzkranken und Projektentwicklung. Es beruht auf der Selbstbestimmung und Selbstbestimmtheit demenzkranker Menschen. Mit „sanftMUTIG! – Betreuen und Pflegen“ begleitet der Verein Demenzkranke sanft und mutig.
Der an Demenz erkrankte Mensch mit seinen Wünschen und Bedürfnissen steht im Mittelpunkt. Er wird als Gast wahrgenommen und so wie er jetzt ist angenommen. Dazu gehört, dass wohlBEDACHT e.V. Menschen in ihrem Bewegungsdrang nicht einschränken, sondern nach ihren Bedürfnissen begleitet. Es werden keine Türen abgeschlossen. „Bei uns gibt es keine unverschlossenen Türen, weil wir die demenzkranken Menschen nicht in ihrer Autonomie einschränken wollen. Es gilt das Motto: Freiheit vor Sicherheit.Wir lassen unseren demenzkranken Gästen die Freiheit, ihr Leben so zu führen,wie sie es jetzt möchten. Deshalb setzen wir sie nicht unter Druck. Wenn ein Gast also das Bedürfnis hat nach draußen zu gehen, dann ist das möglich, weil er dann von jemanden aus unserem Team begleitet wird. Unsere Mitarbeitenden gehen auf die Wünsche unserer Gäste ein, auch wenn sie ungewöhnlich oder gar gefährlich erscheinen. So zu pflegen ist ein wesentlicher Tei lunseres Konzepts. Und dies begründen wir auch so nach außen und binden die pflegenden Angehörigen mit ein. Damit gehen wir den Weg gemeinsam, da sie zusammen mit uns der Freiheit den Vorzug geben vor der Sicherheit um jeden Preis und ihre kranken Familienmitglieder so akzeptieren, wie sie sind, statt vergebens gegen dementielle Veränderungen anzukämpfen“, sagt Annette Arand , 1. Vorsitzende des Vereins.
Wer mit Schuhen schlafen möchte, darf das tun. Zur Körperpflege wird eingeladen, nicht gezwungen. Der Verein ermutigt Erkrankte, bei Alltagsroutinen mitzumachen. Wenn nötig, wird zusätzliches Personal eingesetzt, damit alle zu ihrem Recht kommen. Eine solch pflegerische und betreuende Arbeit braucht gegenseitiges Vertrauen. Niemand ist auf die Demenzerkrankung eines geliebten Menschen „vorbereitet”. In Beratung, Schulungen und Erfahrungsaustausch bekommen Angehörige Basiswissen zu dementiellen Erkrankungen, Tipps für den Umgang mit schwierigen Situationen und werden ermutigt, da und dort Unterstützung anzunehmen.
Weitere Infos gibt es unter www.wohlbedacht.de.