Ein Jahrhundertleben

Oberbürgermeister Andreas Haas gratuliert Egon Spachtholz zum 100. Geburtstag. (Foto: Stadt Germering)
Oberbürgermeister Andreas Haas gratuliert Egon Spachtholz zum 100. Geburtstag. (Foto: Stadt Germering)
Oberbürgermeister Andreas Haas gratuliert Egon Spachtholz zum 100. Geburtstag. (Foto: Stadt Germering)
Oberbürgermeister Andreas Haas gratuliert Egon Spachtholz zum 100. Geburtstag. (Foto: Stadt Germering)
Oberbürgermeister Andreas Haas gratuliert Egon Spachtholz zum 100. Geburtstag. (Foto: Stadt Germering)

Als Egon Spachtholz geboren wurde, tanzte man Charleston, in den Kinos lief „Goldrausch“ mit Charlie Chaplin, das Deutsche Museum wurde eröffnet, und in Köln nahm die erste Rolltreppe in einem Warenhaus ihren Betrieb auf. Es war das Jahr 1925 und fernab der großen Welt kam der kleine Egon als zweitältester von später neun Geschwistern in Neustadt an der Waldnaab zur Welt.
Ein Jahrhundert später feiert er in Germering 100. Geburtstag. Oberbürgermeister Andreas Haas gratulierte dem Senior mit einem Präsentekorb. Der Jubilar erledigt seinen Haushalt noch selbstständig und kann auf ein bewegtes Leben zurückblicken.
Als Bub war er ein typisches „Glasmacherkind”. Schon der Großvater stand am Brennofen, der Vater ebenfalls und nach seiner Lehre auch Egon. Dann kam der Zweite Weltkrieg. Zwei Brüder fielen, er selbst wurde zur Marine eingezogen und auf einem U-Boot eingesetzt. Noch heute erinnert er sich an Wasserbombenbeschuss und an Einsätze im Skagerrak und Kattegat. Nach Kriegsende schlug er sich per Anhalter und zu Fuß nach Hause durch. Wieder daheim absolvierte er die Ausbildung zum Glasmachermeister.

Mit der Dampflok nach München

1950 heiratete er seine Anna. Es folgten Kinder, Umzüge und schließlich eine Umschulung zum Elektromechaniker. Die blühenden Jahre der Glasmacher waren vorbei, viele Hütten mussten schließen. „1965 fuhren wir mit der Dampflok nach München“, erinnert sich Spachtholz. Der Arbeitsmarkt war in der Großstadt besser. Fast zwei Jahre lang pendelte er nach Niederbayern bis die Familie nach Germering nachzog. Egon Spachtholz hatte eine Stelle als Fernmeldetechniker bei der Wifo in Unterpfaffenhofen angenommen. Später wechselte er zu einer Medizintechnikfirma in Obermenzing, wo er bis zu seiner Pensionierung 1989 als Elektrogerätemechaniker arbeitete.
2010 feierte er mit seiner Frau Diamantene Hochzeit. Ein Jahr später starb sie. Seitdem lebt Egon Spachtholz allein, geht täglich spazieren, spielt Mundharmonika und ist ein Vorbild für drei Kinder, vier Enkel und zehn Urenkel.

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