Beim mit Spannung erwarteten bayerischen Derby der 2. Judo-Bundesliga musste die Kampfgemeinschaft Aibling-Grafing Ende Juni, eine 5:9-Niederlage gegen den TSV Großhadern hinnehmen – und das unter schwierigen personellen Voraussetzungen.
Trainer Martin Garic musste krankheitsbedingt passen und wurde kurzfristig durch den dritten Vorstand des KSV Bad Aibling, Florian Speigel vertreten. Zudem standen mit Ian Störmer (-73 kg), ebenfalls krank, und Robert Barwig (-81 kg, beruflich verhindert) zwei wichtige Punktegaranten im Team der Kurstädter nicht zur Verfügung.
Trotz dieser Umstände begann der Heimkampftag vielversprechend vor rund 300 Zuschauern in der Turnhalle der St. Georg-Grund- und Mittelschule in Bad Aibling. Im ersten Durchgang brachten Mohamed-Montassar Rouahi (+100 kg) und der erst 16-jährige Muhammed Tachaev (-66 kg) die Gastgeber zunächst mit 2:0 in Führung. Danach jedoch drehten die Gäste aus der Landeshauptstadt auf: David Sperlich unterlag nach über sechs Minuten in der Verlängerung, dem „Golden Score“, denkbar knapp. Auch Matthias Werner (-100 kg) hatte gegen den Ukrainer Daniil Spyrydonov das Nachsehen. Lucas Wiedemann konnte gegen den international erfahrenen Mahomed Khakimov (-81 kg) nichts ausrichten, und Alexander Klaus-Sternwieser (-60 kg) verletzte sich im Kampf gegen Felix Winter – der Kampf ging verloren. Hendrik Eichner kämpfte aufopferungsvoll gegen Lucas Schouten, musste sich jedoch ebenfalls geschlagen geben. Zur Halbzeit stand es 2:5 aus Sicht der Gastgeber.
Im zweiten Durchgang wiederholte Schwergewichtler Rouahi seine starke Leistung und gewann souverän gegen Jan Wichmann. Auch Tachaev punktete erneut und holte gegen Patrick Malik den Anschlusspunkt zum 4:5. Doch Großhadern blieb stark: Lucas Kuttalek (-73 kg), neu in die Mannschaft gerückt, verlor gegen Rufus Barske. Philipp Ampletzer (-100 kg) konnte seinen Gegner Spyrydonov zunächst überraschen, unterlag dann aber im Bodenkampf. Kevin Miller (-81 kg) warf seinen bis dahin in der Liga ungeschlagenen Gegner Lukas Ohneiser mit einem spektakulären Seoi-Nage-Schulterwurf, erhielt dafür jedoch nur einen halben Punkt und verlor den Kampf letztlich knapp. Maxim Weisser (-60 kg), ebenfalls neu im Team, zeigte viel Einsatz, fand aber kein Mittel gegen Natan Reimann Paulus. Im letzten Kampf des Tages sorgte Routinier Valentin Larasser (-90 kg) mit einem souveränen Sieg trotz der 5:9-Niederlage für einen versöhnlichen Abschluss.
Coach Florian Speigel zeigte sich trotz der Niederlage zufrieden mit der gezeigten Leistung und hob insbesondere Muhammed Tachaev und Kevin Miller hervor: „Beide haben mutig und gleichzeitig konzentriert gekämpft. Gerade bei Muhammed in diesem Alter äußerst beachtlich!“
Trotz der Niederlage – immerhin gegen den 11-maligen Deutschen Mannschaftsmeister - war die Begegnung ein sportlich hochwertiges und stimmungsvolles Highlight der Saison.