Der Bundesverband der Freien Berufe e. V. (BFB) vertritt als einziger Spitzenverband der freiberuflichen Kammern und Verbände die Interessen der Freien Berufe, darunter sowohl Selbstständige als auch Angestellte in Deutschland. In einem offenen Brief fordert Dr. Stephan Hofmeister eine Arbeitszeitwende für mehr Flexibilität. „Die im Koalitionsvertrag angekündigte Reform der täglichen Höchstarbeitszeit hin zu einem flexiblen, wochenbasierten Modell muss so umgesetzt werden, dass sie in der Praxis greift – mit Spielraum etwa für Projektspitzen, Belastungsphasen oder Notdienste – und den Verwaltungsaufwand spürbar verringert. Statt neue bürokratische Belastungen zu schaffen – wie etwa durch das geplante Tariftreuegesetz in seiner jetzigen Form – braucht es gezielte Entlastungen. Eine leistungsfähige, digitale Verwaltung ohne Medienbrüche ist dafür Grundvoraussetzung.
Flexible Arbeitszeiten sind zudem ein Schlüssel zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wobei eine verlässliche Kinderbetreuung – auch zu Randzeiten und für alle Altersgruppen – ebenso wichtig ist. Viele Lösungsansätze sind im Koalitionsvertrag angelegt. Doch es fehlt an der Umsetzung. Die Bundesregierung muss jetzt handeln und den Rahmen schaffen, in dem wir Freie Berufe unsere Potenziale entfalten können – auch im Interesse unserer Teams, Patientinnen, Mandanten, Klientinnen und Kunden, der übrigen Wirtschaft und der Gesellschaft” so Dr. Hofmeister.
Fast neun von zehn Befragten (86,4 Prozent) ermöglichen ihren Mitarbeitenden Teilzeitoptionen. Knapp zwei Drittel bieten flexible Pausengestaltung (64 Prozent) und Gleitzeit (62,8 Prozent) an. Für knapp die Hälfte ist die Vier-Tage-Woche (49,3 Prozent) umsetzbar.
Arbeitszeitkonten (44,8 Prozent) und die Möglichkeit zu unbezahltem Urlaub (43,9 Prozent) gehören bei vielen zum Angebot, ebenso wie eine flexible Einteilung der täglichen Arbeitszeit (39,8 Prozent). Wo es die Tätigkeit erlaubt, setzen Freie Berufe moderne Arbeitszeitmodelle um – selbst in Teams mit starker persönlicher Präsenz und direktem Kontakt zu Patientinnen, Mandanten, Klientinnen und Kunden.
Für modernes Arbeiten sind drei Aspekte für die Abläufe im Betrieb besonders wichtig: 1. Vor allem wünschen sich die Freiberuflerinnen und Freiberufler mehr medienbruchfreie digitale Prozesse – besonders auch bei Empfängern wie Behörden –, um Abläufe zu erleichtern und zu beschleunigen.
2. Ebenso zentral sind praxistaugliche Arbeitszeitmodelle, die den freiberuflichen Praxen, Kanzleien, Büros und Apotheken sowie ihren Beschäftigten mehr Flexibilität ermöglichen.
3. Überdies sind für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch eine verlässliche Kinderbetreuung und weitere Unterstützungsangebote wichtig. Mehr dazu unter www.freie-berufe.de