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Veröffentlicht am 07.08.2025 11:25

Zahl der Arbeitslosen steigt im Juli um 65.000

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer von Unsicherheiten geprägten Abwarte-Haltung. Zwar sind viele exportorientierte Unternehmen über die jüngste Einigung im Zollstreit zwischen den USA und der Europäischen Union erleichtert, die daraus resultierenden dauerhaften Nachteile sind aber noch nicht vollständig abschätzbar.

Die Konsumenten halten sich mit ihren Ausgaben weiter stark zurück und die Geschäftserwartungen der Unternehmen haben sich kaum weiter aufgehellt. Auf dem Arbeitsmarkt zeigen sich deutliche Spuren der wirtschaftlichen Schwäche. Im Zuge der einsetzenden Sommerpause sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung im Juli gestiegen. Saisonbereinigt hat sich die Arbeitslosigkeit kaum verändert, während die Unterbeschäftigung gesunken ist. Im konjunkturnahen Rechtskreis SGB III gab es weitere Anstiege. Das Risiko, durch den Verlust der Beschäftigung arbeitslos zu werden, ist zwar vergleichsweise niedrig, nimmt aber stetig zu; und die Chancen, Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung zu beenden, liegen auf einem historisch niedrigen Niveau. Die Arbeitgeber bleiben weiter zurückhaltend bei der Meldung neuer Stellen.

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, für die Daten bis Mai vorliegen, hat saisonbereinigt abgenommen. Ausschlaggebend dafür sind Rückgänge im Verarbeitenden Gewerbe, während in den staatsnahen Dienstleistungsbereichen die Beschäftigung weiter zunimmt. Im Juli 2025 gab es nach vorläufiger Hochrechnung der Statistik der Bundesagentur für Arbeit in der Summe 4.805.000 erwerbsfähige Menschen, die Lohnersatzleistungen nach dem SGB III (Arbeitslosengeld bei Arbeitslosigkeit) oder Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts für Arbeitsuchende nach dem SGB II (Bürgergeld für erwerbsfähige Leistungsberechtigte) erhalten haben. Unterteilt nach Rechtskreisen, waren im Juli 2025 rund 991.000 Menschen arbeitslosengeldberechtigt, während 3.877.000 Menschen Ansprüche auf Grundsicherung für Arbeitsuchende hatten.
Im Beratungsjahr 2024/25 sind von Oktober 2024 bis Juli 2025 die Ausbildungsstellenmeldungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weiter zurückgegangen. Die Bewerbermeldungen haben dagegen weiter zugenommen. Insgesamt sind mehr betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet als Bewerberinnen und Bewerber. Die Lücke hat sich aber im Vorjahresvergleich weiter verkleinert. Im Juli ist der Ausbildungsmarkt noch in Bewegung. Vor allem die Zahlen der unbesetzten Ausbildungsstellen und der unversorgten Bewerberinnen und Bewerber werden sich über die Sommermonate noch deutlich verringern.
Im Juli 2025 haben nach vorläufigen Daten 644.000 Personen an einer vom Bund oder der Bundesagentur für Arbeit geförderten arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilgenommen. Das waren spürbar weniger als im Vorjahresmonat.

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