Das ehemalige Siemens-Hochhaus soll um zwei Neubauten ergänzt werden: mit einem 164-Zimmer-Hotel und einem Boardinghaus mit 145 Zimmern. Kita und Gastronomie aus der bereits bestehenden Baugenehmigung bleiben erhalten.
Der Bezirksausschuss im Münchner Süden hat keine Einwände gegen diese Änderungen, da sich die Geschossfläche damit nur minimal erhöhe und immer noch deutlich unter der in der Stadtgestaltungskommission vorgestellten liege. Verbesserungen wünscht sich das Bürgergremium aber hinsichtlich der Zufahrt für Hotelgäste an der Siemensallee. Vor allem hier müsse eine sichere Ein- und Ausfahrt aus der Tiefgarage (ggf. mit Ampeln) geschaffen werden, die querende Radler und Fußgänger schützt.
Gegen noch mehr Hotels im Viertel hatte sich zuvor die SPD ausgesprochen: „Wir ersaufen in Hotels”, meinte Dorle Baumann. Michael Kollatz (SPD) nannte die Zahl der Hotels im Viertel eine „Fehlentwicklung”, der man entgegentreten müsse. Es könne nicht sein, dass die Stadt ihre gestalterischen Vorgaben und Bebauungspläne immer wieder den Wünschen und Maximalforderungen von Investoren anpasse.
Johanna Vocht (Grüne) stimmte zwar zu, dass man die Stadtplanung nicht aus der Hand geben dürfe; um das Siemens-Hochhaus tue sich aber seit Jahren nichts und das Areal sehe grausig aus. Sie warnte davor, die neuen Planungen aufzuhalten: „Dann passiert vielleicht zehn weitere Jahre nichts und auch die Kita käme nicht!”
Dorle Baumann fand für diese Verknüpfung deutliche Worte: „Ich fühle mich von den Investoren erpresst!”
Richard Panzer (Freie Wähler) wiederum sieht in den neuen Plänen „die Chance, dass wir diese Brache, diesen Schandfleck endlich wegbekommen”. Das fand auch Christa Kuhnert: Mit der Frage „Leben wir auf dem Mond oder gehen wir mit der Zeit?” stellte sie sich hinter das Hotel-Vorhaben.