Die Baustelle inmitten Gräfelfing bleibt noch rund ein halbes Jahr bestehen. Dann sollen sowohl die Arbeiten am sanierten Bürgerhaus als auch am benachbarten Wohn- und Geschäftshaus in der Bahnhofstraße 115 abgeschlossen sein, und der Einzug der Bibliothek in die neuen und erweiterten Räume sowie der Verwaltung um Teamleiter Jan Konarski kann beginnen. „Eine Sanierung ist immer spannend, weil sie viele Komponente umfasst und immer wieder etwas Unvorhergesehenes passieren kann“, erläuterte Alan Schmidt, der zuständige Mitarbeiter im Bauamt Gräfelfing. „Doch alle Verzögerungen haben wir sehr gut kompensieren können.“ Der Bau sei sowohl zeitlich als auch finanziell genau im Rahmen. „Mitte 2026 sind wir fertig.“
Wichtiges Element beim Umbau sei der Brandschutz gewesen, erklärte er und verwies auf den neuen, unterirdischen Sprinklertank genau vor dem Bürgerhaus mit einem Durchmesser von zwölf Metern und Schlauchverbindungen zu allen Räumen. „Wir können im Falle eines Brandes sofort über Wasser versorgen. Das war eine wichtige Auflage gewesen.“ Nun kämen die ertüchtigten Fassadenelemente wieder ans Haus. „Der Keramikturm mit integrierter Beleuchtung ist schon fertig und erprobt. Es funktioniert alles. Das äußere Erscheinungsbild ist also schon fertig. Jetzt sind wir wetterunabhängig und können beim Innenausbau Gas geben.“
Dazu gehören Arbeiten am Foyer. Der neue Eingangsbereich soll ins Kino mit Kassenbereich, Sitzmöglichkeiten und Garderobe führen, Zugang zur Bibliothek bieten und natürlich als Vorraum zum großen Saal einen angenehmen Aufenthalt bieten. „Inklusive Bühnenmöglichkeit“, so Schmidt. Großer Saal und Foyer könnten später zusammen 750 Zuschauer aufnehmen. „Wir haben viel Fläche gewonnen, weil wir den Eingangsabsatz mit der Treppe reduziert haben.“
Der große Saal selbst hat bereits eine hochmoderne Bühne mit verschiedenen, auch versenkbaren Bühnenelementen bekommen. Die gesamte Technik- und Lichtaufbauten sind im angehobenen Dach verstaut. Der Ton und das Licht werden aber später von gewohnter Stelle im Saal regelbar sein. Der Architekt des alten und nun auch des neuen Bürgerhauses Klaus Molenaar hatte zur Akustik bereits vor einem Jahr erklärt: „Eine Bühne wie die im Planegger Kupferhaus ist hier nicht zu erwarten. Es wird kein Konzertsaal. Um die dafür notwendige Akustik herzustellen, muss man zwölf Kubikmeter pro Zuschauer rechnen. Den Platz haben wir hier nicht.“
Laut Schmidt sind auch die Arbeiten an der Tiefgarage bereits auf der Zielgeraden. „Wir hatten eine Sanierung light. Den Belag haben wir nicht angefasst.“ Die mechanische Belüftung ist durch eine natürliche ersetzt worden. „Das ist sehr viel sparsamer und schafft eine bessere Atmosphäre.“ Zu einem Drittel sei die Garage übrigens schon geöffnet. „Den restlichen Teil öffnen wir, wenn das Bürgerhaus fertig ist.“
Er rechnet mit einem Einzug auf Raten. Die Bibliothek könnte auf jeden Fall schon in den nächsten Monaten Besitz von den neuen, um sehr viel Fläche erweiterten Räumlichkeiten auf mehreren Etagen nehmen. „Die Bühne mit ihrer komplizierten Technik braucht eine längere Anspielzeit. Hier müssen wir uns Zeit nehmen.“ Bürgerhausleiter Jan Konarski hat noch keine konkreten Pläne für 2026. „Im ersten halben Jahr werden wir mit Sicherheit noch am Interimsstandort sein“, meinte er. Die wenigen Vereine, die das Bürgerhaus-Team in der Aula des Gymnasiums betreut, werden weiterhin unterstützt. „Und darüber hinaus habe ich mich schon getraut, den einen oder anderen Termin im Bürgerhaus für die zweite Hälfte des Jahres anzunehmen. Auf jeden Fall freuen wir uns auf das neue Haus.“