Veröffentlicht am 25.06.2025 09:35

Bücher ermöglichen Bekanntschaften, die wir im echten Leben nie gemacht hätten


Von tab
Die „Reise durchs A” aus dem Bücherschrank in Moosach macht schlau auf schlaue Weise. (Foto: tab)
Die „Reise durchs A” aus dem Bücherschrank in Moosach macht schlau auf schlaue Weise. (Foto: tab)
Die „Reise durchs A” aus dem Bücherschrank in Moosach macht schlau auf schlaue Weise. (Foto: tab)
Die „Reise durchs A” aus dem Bücherschrank in Moosach macht schlau auf schlaue Weise. (Foto: tab)
Die „Reise durchs A” aus dem Bücherschrank in Moosach macht schlau auf schlaue Weise. (Foto: tab)

„Zwei Bücherwürmer saßen unschlüssig vor einem Konversationslexikon” – mit diesen Worten beginnt die „Reise durchs A” des schwedischen Autors Alf Henrikson (1905-1995).

„Es sieht trocken aus”, sagte der eine.
„Und dick”, entgegnete der andere.
„Aber vielleicht lohnt es sich. Was meinst du, Filibert? Wollen wir es versuchen?”

Und so kommt es, dass die beiden Bücherwürmer – Filibert und Justus – tun, was Bücherwürmer eben tun müssen: Sie fressen sich durch Band 1 des insgesamt 25 Bände umfassenden Lexikons, oder mit anderen Worten: durchs A. Weil sie die ganze Sache aber etwas zu stürmisch angehen, landen sie nicht, wie vermutet in Aachen, sondern stürzen gleich durch zur Astronomie. Hier begegnen sie den Planeten und bekommen es mit den Bewegungsgesetzen des Kosmos zu tun.

Weltgeschichte

Filibert und Justus treffen auf den Wissenschaftler Georg Friedrich Grotefend, der ja immerhin – aufgemerkt Bücherwürmer – die altpersische Keilschrift entzifferte, retten sich vor der Sintflut auf die Arche oder haben einen Plausch mit Archimedes. Sie kreuzen Ariadnes Weg und wundern sich über ihre Fäden („Natürlich sind es meine Fäden. Wie sollte ich sonst wieder nach Hause finden?”) und landen in Arkadien: „Niemand brauchte zu arbeiten und niemand litt Not.”

Menschendinge

Die Zutaten für die „Reise durchs A” sind so einfach wie genial: Fernab von trockenem Frontalunterricht oder verstaubten Lehrbüchern vermittelt Alf Henrikson Wissen auf unterhaltsame und vor allem schlaue Weise. Aus Begriffen, die so angestaubt daher kommen wie „Arithmetik” oder „Assimilation”, werden spannende Kapitel. Und wenn man das Buch dann zugeschlagen hat, merkt man, dass man etwas gelernt oder scheinbar Vergessenes wieder aktiviert hat.

Bücher ermöglichen Bekanntschaften, die wir im echten Leben nie gemacht hätten.

Die anderen drei

Wir stellen vier Bücher vor, die wir im Bücherschrank Moosach gefunden haben. Das sind die anderen drei aus unserem Quartett:

  • Italien:
    Jan Weiler: „Maria, ihm schmeckt's nicht. Geschichten von meiner italienischen Sippe.” Der Autor hat in eine italienische Großfamilie eingeheiratet. Das hat er nun davon.
  • Inspiration:
    Richard Zoozmann: „Zitatenschatz der Weltliteratur”. Das Werk erschien erstmals im Jahr 1910 und bietet Inspiration in allen Lebenslagen.
  • Insel:
    Daniel Defoe: „Robinson Crusoe”. Der Roman über den auf einer Insel gestrandeten Matrosen wurde vor über 300 Jahren geschrieben.

Wo steht er?

Der Bücherschrank Moosach steht in der Bunzlauer Straße direkt an der Trambahn-Haltestelle „Pelkovenstraße”. Den Platz kennt man auch als „Moosacher Stachus”.

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