„Zwei Bücherwürmer saßen unschlüssig vor einem Konversationslexikon” – mit diesen Worten beginnt die „Reise durchs A” des schwedischen Autors Alf Henrikson (1905-1995).
„Es sieht trocken aus”, sagte der eine.
„Und dick”, entgegnete der andere.
„Aber vielleicht lohnt es sich. Was meinst du, Filibert? Wollen wir es versuchen?”
Und so kommt es, dass die beiden Bücherwürmer – Filibert und Justus – tun, was Bücherwürmer eben tun müssen: Sie fressen sich durch Band 1 des insgesamt 25 Bände umfassenden Lexikons, oder mit anderen Worten: durchs A. Weil sie die ganze Sache aber etwas zu stürmisch angehen, landen sie nicht, wie vermutet in Aachen, sondern stürzen gleich durch zur Astronomie. Hier begegnen sie den Planeten und bekommen es mit den Bewegungsgesetzen des Kosmos zu tun.
Filibert und Justus treffen auf den Wissenschaftler Georg Friedrich Grotefend, der ja immerhin – aufgemerkt Bücherwürmer – die altpersische Keilschrift entzifferte, retten sich vor der Sintflut auf die Arche oder haben einen Plausch mit Archimedes. Sie kreuzen Ariadnes Weg und wundern sich über ihre Fäden („Natürlich sind es meine Fäden. Wie sollte ich sonst wieder nach Hause finden?”) und landen in Arkadien: „Niemand brauchte zu arbeiten und niemand litt Not.”
Die Zutaten für die „Reise durchs A” sind so einfach wie genial: Fernab von trockenem Frontalunterricht oder verstaubten Lehrbüchern vermittelt Alf Henrikson Wissen auf unterhaltsame und vor allem schlaue Weise. Aus Begriffen, die so angestaubt daher kommen wie „Arithmetik” oder „Assimilation”, werden spannende Kapitel. Und wenn man das Buch dann zugeschlagen hat, merkt man, dass man etwas gelernt oder scheinbar Vergessenes wieder aktiviert hat.
Bücher ermöglichen Bekanntschaften, die wir im echten Leben nie gemacht hätten.
Wir stellen vier Bücher vor, die wir im Bücherschrank Moosach gefunden haben. Das sind die anderen drei aus unserem Quartett:
Der Bücherschrank Moosach steht in der Bunzlauer Straße direkt an der Trambahn-Haltestelle „Pelkovenstraße”. Den Platz kennt man auch als „Moosacher Stachus”.