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Veröffentlicht am 17.09.2025 08:01

Bücher gewähren uns tiefe Einblicke und verhelfen zur Selbsterkenntnis

Voller Witz und Wahrheit: „Der Sonntagsmörder” aus dem Bücherschrank in der Lerchenau. (Foto: tab)
Voller Witz und Wahrheit: „Der Sonntagsmörder” aus dem Bücherschrank in der Lerchenau. (Foto: tab)
Voller Witz und Wahrheit: „Der Sonntagsmörder” aus dem Bücherschrank in der Lerchenau. (Foto: tab)
Voller Witz und Wahrheit: „Der Sonntagsmörder” aus dem Bücherschrank in der Lerchenau. (Foto: tab)
Voller Witz und Wahrheit: „Der Sonntagsmörder” aus dem Bücherschrank in der Lerchenau. (Foto: tab)

Es ist ein kleines Buch von gerade einmal 146 Seiten, das da zwischen dicken Schmökern im Bücherschrank auf Entdeckung wartet: „Der Sonntagsmörder” prangt auf dem Cover des von Ingrid Abe (Jahrgang 1935) verfassten Werkes. Was auf den ersten Blick nach Krimi klingt, entpuppt sich auf den zweiten Blick als etwas anderes. „Geschichten von Herrn und Frau Weise” verrät der Untertitel auf Seite 1 des Buches. Und damit begibt sich der Leser mitten hinein in die Szenen einer Ehe.

Eheberater

Wir wissen es, beherzigen es aber nicht immer: Kommunikation ist alles in einer Ehe. Herr und Frau Weise machen das vor. Mal nett, mal nicht so nett. Wie es eben im Eheleben abläuft. Und das ist, man glaube es oder nicht, der Idealfall. Da ist die Geschichte mit den „Goldsäckchen”, in der Frau Weise nach und nach Fünf-Mark-Stücke (das Buch erschien 1977) beiseite legt und sich so ein illustres finanzielles Polster anspart. „Das war die Stunde Null, in der Frau Weise den Reiz heimlichen Geldes erkannte, befallen wurde vom Virus dukatus”, heißt es. Irgendwann gesteht sie ihrem Gatten die Sammelleidenschaft und bekommt ihren gewünschten Wochenendurlaub. Aber damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Plötzlich ist die Rede von „Klaugeld” und Herrn Weises Liebe zu Büchern. Doch zum Schluss ist alles wieder gut. Der „Sonntagsmörder” ist übrigens Herr Weise selbst. In der gleichnamigen Erzählung ruiniert der Göttergatte einen geplanten Sonntagsausflug. Womit? Mit Autowaschen. Manche Dinge ändern sich nie!

Menschendinge

Im Grunde ist es doch so: Erzählungen und Kurzgeschichten gewähren uns Einblicke in den zumeist ganz normalen Alltag anderer Menschen. Man kann das mit einem nächtlichen Spaziergang vergleichen, der uns in den hell erleuchteten Wohnzimmern fremder Mitbürger verrät, dass da auch nur einfache Lampen hängen und keine Kronleuchter. Ein bisschen Voyeur steckt doch in jedem von uns. Wir brauchen das, um zufrieden zu sein und vielleicht auch, um zur Selbsterkenntnis zu kommen.


Bücher gewähren uns tiefe Einblicke und verhelfen zur Selbsterkenntnis.

Die anderen drei

Wir stellen vier Bücher vor, die wir im Bücherschrank in der Lerchenau gefunden haben. Das sind die anderen drei aus unserem Quartett:

  • Hoffnung:
    Sylvia Browne: „Engel an deiner Seite.” Die Autorin, selbsternanntes Medium und Hellsichtige, erläutert, wie man Engel anruft. Mag man glauben oder nicht. Solange es Hoffnung spendet ...
  • Heimat:
    Heinrich Heine: „Buch der Lieder. Deutschland, ein Wintermärchen und andere Gedichte.” Die Sonderausgabe enthält die großen Zyklen von Heines lyrischem Werk. In „Deutschland, ein Wintermärchen” nimmt er auf satirische Weise die Heimat ins Visier.
  • Humor:
    Barbara Noack: „Der Bastian.” Ein humorvoller Roman, der im Anschluss an das Drehbuch verfasst wurde. Allein der Titel lässt das Kopfkino laufen: Der Schauspieler Horst Janson verkörperte den Bastian.

Wo steht er?

Der Bücherschrank in der Lerchenau steht in der Waldmeisterstraße 34 zwischen der Grundschule und der katholischen Kirche St. Agnes.

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