Veröffentlicht am 10.06.2025 08:19

Bürgerversammlung im Stadtbezirk 22


Von Ulrike Seiffert
Rund 400 Bürger kamen zur Bürgerversammlung in die Mensa des Schulcampus Freiham. Sie stimmten über knapp 30 Anträge und Anfragen ab. (Foto: Ulrike Seiffert)
Rund 400 Bürger kamen zur Bürgerversammlung in die Mensa des Schulcampus Freiham. Sie stimmten über knapp 30 Anträge und Anfragen ab. (Foto: Ulrike Seiffert)
Rund 400 Bürger kamen zur Bürgerversammlung in die Mensa des Schulcampus Freiham. Sie stimmten über knapp 30 Anträge und Anfragen ab. (Foto: Ulrike Seiffert)
Rund 400 Bürger kamen zur Bürgerversammlung in die Mensa des Schulcampus Freiham. Sie stimmten über knapp 30 Anträge und Anfragen ab. (Foto: Ulrike Seiffert)
Rund 400 Bürger kamen zur Bürgerversammlung in die Mensa des Schulcampus Freiham. Sie stimmten über knapp 30 Anträge und Anfragen ab. (Foto: Ulrike Seiffert)

Zur diesjährigen Bürgerversammlung von Aubing-Lochhausen-Langwied kamen viel mehr Bürger als gewöhnlich. Mit über 400 Bürgern war die Mensa des Schulcampus Freiham sehr gut gefüllt. Versammlungsleiterin und Bürgermeisterin Verena Dietl begrüßte die Anwesenden. „Ich bin sehr gern hier. In Freiham bewegt sich viel, das wird auch in Zukunft so sein. Darauf können wir uns alle freuen. Schön, dass Sie alle da sind.“
Sie gab kleinen Ausblick über die Entwicklungen in München und im Stadtbezirk 22 und erklärte: „In den 30er Jahren wird die U5 nach Pasing fahren, spätestens in den 40iger nach Freiham. Ich freue mich, dass wir mit dem Vorhaltebauwerk für die U5 hier ganz in der Nähe schon einen ersten Meilenstein dafür setzen konnten.“

Der Rechenschaftsbericht von Sebastian Kriesel, Vorsitzender des Bezirksausschuss (BA) 22, umfasste alle wichtigen Entwicklungen von Lokalpolitik, Bau, Kultur und Soziales in den letzten Monaten. „Wir sind Außenrandstadtbezirk“, erklärte er. „Zu uns und durch uns hindurch fahren die Bürger aus dem Umland in die Stadt. Damit sind wir Hauptverkehrsverbindung. Das schafft viele Verkehrsprobleme und auch Parkdruck in unseren Wohngebieten.“

Verkehrslösungen als dringendste Aufgabe

Aus diesem Grunde seien Verkehrslösungen, wie funktionierende S-Bahnen, die Verlängerung der U-Bahn, die Wiederbelebung der Expressbuslinien oder auch der Ausbau funktionierender Radwege höchstes Gebot. „Wir brauchen die U-Bahn vor der Tür als Verkehrsmittel mit der größten Kapazität, viele Menschen schnell von A nach B zu transportieren. Denn die S-Bahnen sind schon voll, wenn sie bei uns halten“, meinte er und erntete dafür viel Beifall aus dem Publikum.

Größere Sorgen bereiteten dem BA außerdem die Kinderbetreuungssituation in Lochhausen oder auch die fehlende Barrierefreiheit am S-Bahnhof Aubing. „Wir brauchen einen Platz zum Ankommen in Aubing, der die Menschen willkommen heißt“, sagte Kriesel weiter und erklärte: „Die jetzige Situation ist kein Maßstab für 2025.“ Trotz aller Kritikpunkte sei der Stadtbezirk „ein sehr schöner“.

Mangelnde Kinderbetreuung in Lochhausen

Das große Gemeinschaftsgefühl, die dörflichen Strukturen, das viele Grün und die Freiflächen sowie die lebendige Vereinskultur machten den Bezirk einzigartig. „Ich bin dankbar, dass ich hier leben und wirken darf“, schloss Kriesel seinen Bericht.

Der erste Redebeitrag der Bürger betraf die Kinderbetreuung in Lochhausen. Alwin Viereck erklärte im Namen von etwa 200 Lochhausener Familien, die ab September noch keinen gesicherten Betreuungsplatz haben: „Wir haben die dringende Bitte, dass die Stadt eine Lösung für unsere Situation findet.“ Der Siedlungsdruck in Lochhausen sei enorm, das Angebot an Betreuung stagniere sei Jahren. „Finden Sie eine Containerlösung für den September oder bauen Sie an, lassen Sie Räume in der Schule doppelt nutzen“, meinte er unter großen Beifall weiter. „Wir warten seit zwei Jahren auf Lösungen, und nichts geschieht.“

Bahnhofsausbau Aubing muss warten

Auch die potenzielle Unterkunft für Geflüchtete in Lochhausen war Inhalt eines Bürgerantrags. Johann Oberhauser mahnte die Ablehnung des geplanten Standorts an. „Dort steht ein Pferdehof, der 150 Kinder täglich betreut. Dieser Pferdehof müsste weg. Das geht nicht, finden Sie andere Standorte“, richtete er seinen Antrag an die Stadt.

Mehrere Anträge betrafen den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Aubing, mindestens mit einer Rampe. Die Lösung solle schnellstmöglich und nicht erst in einigen Jahren erfolgen, wenn die S4 ausgebaut wird. Doch Stefanie Wolf vom Mobilitätsreferat erklärte die Situation. „Das Baureferat ist schon auf die Bahn zugegangen. Ein barrierefreier Ausbau ist im Moment nicht möglich.“ Vor einigen Jahren waren die Pläne für den Ausbau als Vorwegmaßnahme bereits spruchreif. „Doch der Stadtrat lehnte den Ausbau mehrheitlich ab“, erklärte sie. „Leider, muss man sagen. Jetzt bleibt uns nur das Warten auf den Ausbau der S-Bahn.“

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