Die Baugenehmigung für drei Townhäuser im Hinterhof des Gebäudes in der Lindenschmitstraße ist durch die Stadt erteilt. Nach der Schonfrist bis zum 30. September dürfen die teils sehr alten Bäume gefällt werden und mit dem Bau begonnen werden. Die Mitglieder des Bezirksausschuss Sendling (BA 6), alles voran Die Grünen, SPD und ÖDP, sind mit dieser Entscheidung jedoch alles andere als einverstanden.
Günter Meyer von den Grünen ärgert, dass die Lokalbaukommision dem BA die Sachlage, die zur Genehmigung führte, nicht erläutert hat. Ihn stört vor allem, dass im Bebauungsplan zu sehen ist, dass mehrere Wohn-/Schlafräume über ein direkt angegliedertes Bad mit Toilette verfügen. „Das wird wohl ein Boarding House”, ist seine Einschätzung. Dringend benötigter bezahlbarer Wohnraum für Münchner wäre das dann jedenfalls nicht.
Dagmar Irlinger von den Grünen sieht zudem die „Zuwegung und den Brandschutz” weiter kritisch. Denn die Erschließung der rückwärtigen Townhäuser sollt über den Eingang des Vorderhauses erfolgen – durch einen etwa elf Meter langen und einen Meter breiten Gang. Da stelle sich die Frage nach dem Brandschutz und den Einsatzmöglichkeiten der Feuerwehr im Brandfall. Und: „Ist der zweite Rettungsweg über die Balkone ausreichend?”, fragt Irlinger.
Christine Depta von der SPD kritisiert zudem, dass die Lokalbaukommission „so eine Genehmigung nicht auf dem Papier entscheiden sollte”. Das müsse man sich auch mal vor Ort anschauen.
Der Antrag, der mit großer Mehrheit im BA angenommen wurde, lautet nun: „Der Bezirksausschuss 06-Sendling fordert die Stadt München auf, die Baugenehmigung für das Bauvorhaben im Hinterhof der Lindenschmitstraße 25 zurückzunehmen.” Bewirken wird dieser Antrag sicherlich nichts, aber den Mitgliedern des BA geht es dabei auch um Solidarität mit den Anwohnern und darum, „Haltung zu zeigen”, wie es Florentine Schiemenz von der ÖDP formulierte. Weil es weiterhin keine Argumente für dieses Bauvorhaben gebe.