Der Filmhistoriker und Filmarchivar David Pierce führt in der „Open Scene” im Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum (St.-Jakobs-Platz 1) am Donnerstag, 2. Oktober, um 19 Uhr in die Geschichte des bahnbrechenden Technicolor-Verfahrens ein. Im Anschluss an seinen Vortrag zeigt das Filmmuseum „Mystery of the Wax Museum”, eine virtuos inszenierte frühe Technicolor-Produktion im Zwei-Farben-Verfahren.
David Pierce ist einer der weltweit führenden Filmarchivare und Filmhistoriker. Nach Stationen beim British Film Institute, wo er als Kurator tätig war, wechselte Pierce an das das größte öffentliche Filmarchiv der Welt - das National Audio-Visual Conservation Center (NAVCC) der Library of Congress, wo er von 2017 bis 2024 die operative Leitung innehatte. Dort initiierte er zahlreiche internationale Restaurierungsprojekte. In seinem Vortrag „Die Geschichte von Technicolor” wird Pierce anhand vieler Beispiele erläutern, wie das Technicolor-Verfahren während der Stummfilmzeit entwickelt wurde und wie Technicolor ausgehend von diesen Pionierschritten zur wichtigsten Farbfilmtechnik in Hollywood wurde.
Der anschließend aufgeführte Film „Mystery of the Wax Museum” von 1933 erzählt die Geschichte des Bildhauers Ivan Igor, der in einem Londoner Wachsmuseum arbeitet, das bei einem Brand zerstört wird. Jahre später eröffnet Ivan Igor ein neues Museum in New York. Seine naturgetreuen Figuren erregen Aufmerksamkeit - denn es erschüttern zeitgleich rätselhafte Morde die Stadt und Leichen verschwinden. Igor gerät ins Visier der unerschrockenen Reporterin Charlotte Duncan, die auf eigene Faust ermittelt.
„Mystery oft the Wax Museum“ vereint Elemente des Horror- und des Detektivfilms. Das eingesetzte Zwei-Farben-Technicolor-Verfahren eignet sich hervorragend, um das Gruselmoment zu verstärken und dem Setting einen surrealen Charakter zu verleihen. Der Film galt lange als verschollen, bis 1969 eine Kopie im Privatarchiv von Jack L. Warner entdeckt wurde.
Der Eintritt kostet 5 Euro, 3 Euro bei Mitgliedschaft im Förderverein MFZ. Karten gibt es online unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film oder an der Abendkasse, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Es gibt keine Reservierungen. Das Kino des Filmmuseums ist rollstuhlgerecht zugänglich und mit einer Induktionsschleife für Hörgeschädigte ausgestattet.