Veröffentlicht am 01.09.2025 15:40

Digitalisierung und moderne Technologien sind wichtiger Baustein moderner Pflege

Katrin Staffler, Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, mit Andreas Lackner (Geschäftsführer Münchenstift, links) und Benjamin Gaß, Hausleiter in St. Martin. (Foto: Astrid Schmidhuber)
Katrin Staffler, Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, mit Andreas Lackner (Geschäftsführer Münchenstift, links) und Benjamin Gaß, Hausleiter in St. Martin. (Foto: Astrid Schmidhuber)
Katrin Staffler, Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, mit Andreas Lackner (Geschäftsführer Münchenstift, links) und Benjamin Gaß, Hausleiter in St. Martin. (Foto: Astrid Schmidhuber)
Katrin Staffler, Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, mit Andreas Lackner (Geschäftsführer Münchenstift, links) und Benjamin Gaß, Hausleiter in St. Martin. (Foto: Astrid Schmidhuber)
Katrin Staffler, Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, mit Andreas Lackner (Geschäftsführer Münchenstift, links) und Benjamin Gaß, Hausleiter in St. Martin. (Foto: Astrid Schmidhuber)

Wenige Monate nach Amtsantritt hat die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Katrin Staffler, die Münchenstift besucht. Bei der Seniorendienstleisterin hat sie sich über Digitalisierungsstrategienin der Pflege informiert.
Digitalisierung und moderne Technologien sind eine Stütze im Alltag und ein wichtiger Baustein moderner Pflege, machten Münchenstift-Geschäftsführer Andreas Lackner und sein Team deutlich. Sie haben die CSU-Politikerin Katrin Staffler am Dienstag im Münchenstift-Haus St. Martin in Giesing begrüßt, einem von neun Alten- und Pflegeheimen der städtischen Tochtergesellschaft.
So können die Mitarbeitenden in der Pflege ihre Dokumentation mittlerweile mobil und zeitsparend auf dem Handy erledigen und in den Häusern der Münchenstift gibt es flächendeckendes, schnelles WLAN.
Zum Einsatz kommt im Haus St. Martin auch ein digitales Weglaufschutzsystem für Menschen, die eine Hinlauftendenz haben. Diese Bewohner werden mit einem Funkhandsender ausgestattet; an den Eingängen des Gebäudes sind Empfangseinheiten installiert. Mit Hilfe einer Software können personenbezogene Alarmzonen eingerichtet werden. Verlassen Bewohner, die den Funkhandsender tragen, die definierten Zonen, wird das Pflegepersonal alarmiert. Mit dem Funkempfänger am Handgelenk können sich die Bewohner frei bewegen und sind in Sicherheit, weil sie schnell gefunden werden können. Auf diese Weise gewährleistet die Münchenstift größtmögliche Balance von Autonomie und Fürsorge.

Auf Bedürfnisse eingehen

Wie sehr moderne Pflege aber insbesondere vom Fachwissen und Engagement der Mitarbeitenden abhängt, machte Karin Bernecker, Leiterin der Abteilung Qualität bei der Münchenstift , deutlich: „Wenn eine Person mit Hin- und Weglauftendenz den Wohnbereich verlassen will, fragen wir, wo die Person hinmöchte, und begleiten sie ein Stück auf ihrem Spaziergang. Ziel ist es, Ihnen die größtmögliche Bewegungsfreiheit zu geben und herauszufinden, was in dem Moment ihr Bedürfnis ist und darauf einzugehen.“
Katrin Staffler wurde vor rund drei Monaten zur Bevollmächtigten der Bundesregierung für Pflege bestellt und hat vieles vor: „In Berlin arbeiten wir aktuell an einer großen Pflegereform, denn die Pflege hat viele Themen, die wir angehen müssen“, sagte sie anlässlich ihres Besuchs. „Umso mehr freut es mich zu sehen, dass Unternehmen wie die Münchenstift sich den Herausforderungen stellen und lösungsorientiert vorangehen. Digitale Anwendungen haben das Potenzial, die Pflege besser und effizienter zu machen – denn sie entlasten Mitarbeitende, verbessern Abläufe und schaffen mehr Zeit für die Menschen. Dafür braucht es eine gute technische Infrastruktur, klare Prozesse und Schulungen, die praxisnah sind. Es geht aber auch nicht ohne eine konsequente Organisationsentwicklung, die Digitalisierung mitdenkt, den Mut zum Bürokratieabbau – und Pflegekräfte, die Veränderung mitgestalten.“
Aus der Praxis erzählte Alen Dzafic, der 2020 zur Münchenstift gekommen ist und sich dort zur Primary Nurse weiterqualifiziert hat. In dieser Funktion führt er ein kleines Team an Mitarbeitenden, das stets für die gleichen Bewohner:innen zuständig ist und deren Pflege plant und umsetzt. Dzafic ist dabei der, der die Fäden in der Hand hält: „In dieser Position kann ich nicht nur mehr Verantwortung übernehmen, sondern ich lerne meine Bewohner auch gut kennen“, sagt er. In schwierigen Situationen könne das helfen: „Wenn ich zum Beispiel weiß, was in ihrer Vergangenheit passiert ist, kann ich ihnen leichter beistehen.“
„Für uns gibt es nichts Wichtigeres als das Wohlergehen unserer Bewohner,“ sagt Andreas Lackner. Auch deshalb setze ein Pflegeunternehmen wie die Münchenstift zwar auch auf digitale Innovationen, aber nicht auf sie allein: „Für unsere Mitarbeitenden können diese Anwendungen eine große Unterstützung bei ihrer täglichen Arbeit sein. Besonders wichtig ist aber auch die Befähigung, die Technik richtig einzusetzen. Es kommt dabei nicht nur auf das Mindset an, sondern auch auf den entsprechenden organisatorischen Entwicklungsgrad. Das bedeutet: Wir setzen eine neue Technik erst dann ein, wenn wir unsere Mitarbeitenden entsprechend geschult haben, wenn sie von der Technik überzeugt sind und sie richtig nutzen“, sagt Lackner

„Umfassende Reformen nötig”

Verena Dietl, Aufsichtsratsvorsitzende der Münchenstift, begrüßte den Besuch der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung: „Unser gemeinsames Interesse ist es, Menschen in allen Lebenslagen bestmöglich zu begleiten. Die Münchenstift als Tochter der Landeshauptstadt München versteht es, die Chancen neuer Technologien erfolgreich dafür zu nutzen. Digitalisierung ist aber nur ein Baustein, um die Pflege zukunftssicher ausrichten zu können. Darüber hinaus sind umfassende Reformen bei der künftigen Ausgestaltung der Pflegeversicherung sowie der Förderung von beruflicher Pflege und der Pflege durch Angehörige dringendst erforderlich.”

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