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Veröffentlicht am 19.05.2025 09:21

Ein Graffiti zum 50. Geburtstag des CPG


Von Patrizia Steipe
Dieses symbolhafte Streetart-Bild verschönert nun eine Wand des CPG. (Foto: Lando)
Dieses symbolhafte Streetart-Bild verschönert nun eine Wand des CPG. (Foto: Lando)
Dieses symbolhafte Streetart-Bild verschönert nun eine Wand des CPG. (Foto: Lando)
Dieses symbolhafte Streetart-Bild verschönert nun eine Wand des CPG. (Foto: Lando)
Dieses symbolhafte Streetart-Bild verschönert nun eine Wand des CPG. (Foto: Lando)

Als die blaue Plane fiel, brandete Applaus auf dem Pausenhof des Christoph-Probst-Gymnasiums (CPG) in Gilching auf. Wo früher eine kahle Fassade war, kam ein überlebensgroßes Graffitikunstwerk zum Vorschein: eine mechanische Schreibmaschine, in deren Walze ein Blatt Papier eingespannt ist. Darauf die Worte: „Zukunft braucht Gestalter“ – ein herabsegelndes grünes Baumblatt verdeckt den Übergang – daneben steht „innen“. So wird auf kreative Weise eine Lösung für geschlechtergerechte aber auch grammatikalisch korrekte Sprache gefunden..

Das Bild, gesprayt vom Streetart-Künstlerduo, dem Gilchinger Lando (Melander Holzapfel) und Bert (Nils Jänisch), war der symbolische und emotionale Höhepunkt der Feier und einer der Programmpunkte im Jubiläumsjahr. „Seit 50 Jahren steht unsere Schule für Zusammenhalt, Bildung und unvergessliche Erinnerungen. Das möchten wir mit Ihnen feiern“, hieß es in der Einladung – und genau das wurde eingelöst. Rund 2.000 Besucher waren gekommen. Neben der Enthüllung des Kunstwerks gab es Musik – von Blasmusik zur Schülerband – Maibaumaufstellen, Auftritte, Mitmachstationen und ein von Schülern im Wahlfach gebrautes Jubiläumsbier.
Das Kunstwerk steht für mehr als reine Ästhetik, es verweist auf den Namensgeber der Schule, Christoph Probst, Mitglied der studentischen Widerstandsgruppe Weiße Rose. Die sechs schwebenden Baumblätter erinnern an die sechs Flugblätter der Gruppe. Die Botschaft lautet: Geschichte verstehen, Gegenwart gestalten. Der Name „Christoph Probst” ist für die Schule Verpflichtung, Das zeigt sich in vielen Aktionen. Zum Beispiel der Wertewand in der Aula. Darauf haben die Schülerinnen und Schüler ihre wichtigsten Werte für das Miteinander in der Schule genannt. Am häufigsten: Zusammenhalt, Respekt und Gerechtigkeit.

1.550 Schüler und 170 Lehrer

Seit 2019 darf sich das Gymnasium „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nennen – ein Titel, der durch Schülerprojekte, politische Bildung und gesellschaftliches Engagement mit Leben gefüllt wird. Patin des Projekts ist Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bayerischen Landtag und ehemalige Schülerin des CPG.
Gegründet wurde das Gymnasium 1975, mitten im Wachstumsboom der Region westlich von München. Heute lernen hier über 1.550 Schülerinnen und Schüler, unterstützt von rund 170 Lehrkräften. Schulleiterin ist Elisabeth Mayr. Seit 1993 trägt das CPG den Namen Christoph Probst.
Dass das Jubiläum dies in all seinen Facetten widerspiegelt – mit einem Graffiti voller Symbolik, einem traditionellen Maibaum und einem fröhlichen Fest – war gleichsam eine Verneigung vor der Geschichte und ein Blick in eine Zukunft, die Gestalterinnen und Gestalter braucht.

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