Anlässlich der 29. Europäischen Fledermausnacht (Batnight) lädt der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) für Samstag, 30. August, zum familienfreundlichen Fledermausfest am Rumfordschlössl im Englischen Garten ein. Beginn ist um 14 Uhr, Ende um 18 Uhr. Das Rumfordschlössl befindet sich in der Nähe des Chinesischen Turms. Die großen und kleinen Gäste erwarten Spiele, Bastelaktionen und viel Spaß. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Der Eintritt ist frei.
Am Abend desselben Tages, von 19.15 bis 20.45 Uhr, können Interessierte an einer Fledermausführung teilnehmen. Der Treffpunkt hierfür ist an der Haltestelle Chinesischer Turm (Bus 54 Richtung Lorettoplatz). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bei starkem Regen oder Wind entfällt die Veranstaltung. Es wird gebeten, dazu die aktuellen Infos auf der Homepage des LBV, unter der Adresse www.lbv.de/ zu beachten.
Wenn es dämmert, beginnt die Show: An lauen Sommernächten schwärmen an vielen Orten in Bayern Fledermäuse aus und lassen sich mit etwas Glück bei ihren geräuschlosen Flugmanövern am Abendhimmel beobachten. Leider sind die meisten der im Freistaat vorkommenden Arten gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. „Mit Taschenlampen und Bat-Detektoren können Naturbegeisterte sich gemeinsam mit den Expertinnen und Experten vom LBV auf eine geheimnisvolle Entdeckungsreise machen und für einen Abend in die magische Welt der Fledermäuse abtauchen”, erklärt LBV-Biologin Nicole Meier.
Viele Fledermäuse, wie Abendsegler oder Mausohren, suchen ab Ende August nach geeigneten Winterquartieren, die ihnen in den kalten Monaten ausreichend Schutz bieten. Die nachtaktiven Flugakrobaten sind nun an manchen Orten besonders gut zu beobachten. „Trotzdem ist es gar nicht so einfach, die schwarze Silhouette der flinken Insektenjäger in der Dämmerung mit bloßem Auge zu erkennen. Besser gelingt es beispielsweise mit Hilfe von Ultraschall-Detektoren bei einer geführten Fledermauswanderung”, sagt Nicole Meier. Der Bat-Detektor macht die ultrahochfrequenten Rufe der sagenumwobenen Tiere, mit denen sie jagen und sich orientieren, hörbar und hilft so, sie zu orten.
Insgesamt über 25 verschiedene Fledermausarten konnten bisher in Bayern nachgewiesen werden. Gefährdet sind viele Fledermausarten besonders, weil sie bei ihren nächtlichen Jagdflügen immer weniger Insekten finden, die ihnen als lebensnotwendige Nahrung dienen. Mit ein paar einfachen Tipps kann jedoch nahezu jeder einen Beitrag zu ihrem Schutz leisten: „Ein naturnaher Garten mit heimischen Sträuchern oder einem Fledermausbeet mit nachtblühenden, nektarreichen Blütenpflanzen wie Seifenkraut oder Nachtkerze zieht nachtaktive Insekten an und kann den kleinen Nachtschwärmern helfen“, sagt Nicole Meier vom LBV. Wer Fledermäusen ein Zuhause geben will, kann Fledermausbretter oder Flachkästen sowie Höhlenkästen anbringen. Die meisten Fledermausarten sind außerdem sehr lichtscheu, da sie in beleuchteter Umgebung leichte Beute für andere Tiere wie Hauskatze, Steinmarder oder Waldkauz sind. Wer auf Dauerbeleuchtung im Außerbereich verzichtet, schafft den Tieren einen Flugkorridor durch die Nacht.