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Veröffentlicht am 18.08.2025 06:01

Neue Leitlinie für Nachspielzeit

Neue Methode: Längere Nachspielzeit. (Foto: Anne Wild)
Neue Methode: Längere Nachspielzeit. (Foto: Anne Wild)
Neue Methode: Längere Nachspielzeit. (Foto: Anne Wild)
Neue Methode: Längere Nachspielzeit. (Foto: Anne Wild)
Neue Methode: Längere Nachspielzeit. (Foto: Anne Wild)

Zur Saison 2025/2026 verlängert sich die Nachspielzeit in den drei bundesweiten Profiligen deutlich. Die zur Regelspielzeit hinzuzufügenden Minuten werden ab sofort nach einem einheitlichen Schema ermittelt. Dies wurde von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) gemeinsam mit den Schiedsrichtern des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) beschlossen. Zuvor war die Dauer der Nachspielzeit dem individuellen Ermessen des Unparteiischen überlassen und fiel entsprechend höchst unterschiedlich aus.

Auf der Website des Verbandes erörtert Knut Kircher, Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB-Schiedsrichter GmbH, die Beweggründe für das veränderte Verfahren: Man habe „Nachvollziehbarkeit, Transparenz und Berechenbarkeit” schaffen wollen. Demnach werden für jedes Tor mit anschließendem Jubel und jeden Wechselslot pauschal 30 Sekunden erfasst. Hinzu kommen wie bisher Verletzungs- und Trinkpausen sowie sonstige Verzögerungen. Bei den Profiklubs habe es in dieser Hinsicht den Wunsch nach mehr Einheitlichkeit gegeben.

An den ersten beiden Spieltagen der zweiten und dritten Liga kam das neue Verfahren bereits zum Einsatz und soll auch bei Spielständen, bei denen keine große Veränderung im Ergebnis mehr zu erwarten ist, angewandt werden. Das sorgte in der Begegnung zwischen Fortuna Düsseldorf und Arminia Bielefeld für erstaunte Gesichter bei den Zuschauern, als beim Spielstand von 4:1 für die Arminia zehn zusätzliche Minuten angezeigt wurden.

Die durchschnittliche Nettospielzeit im Fußball, also der Zeitraum, in dem sich der Ball tatsächlich im Spiel befindet, liegt in der Regel ohnehin deutlich unter den offiziellen 90 Minuten einer Partie. Verschiedene Studien zeigen, dass sie oft nur zwischen 55 und 65 Minuten beträgt. Die restliche Zeit geht durch Unterbrechungen aller Art wie beispielsweise Ball im Aus, Verletzungen, Auswechslungen, Zeitspiel oder Diskussionen auf dem Platz verloren.

Eine weitere Neuerung im Reglement betrifft die Torhüter. Sie dürfen den Ball nun acht Sekunden lang in der Hand halten. Zeigt der Schiedsrichter Zeitspiel an, zählt er die letzten fünf Sekunden mit erhobenem Arm an der Hand ab. Lässt sich ein Schlussmann trotzdem länger Zeit, gibt es einen Eckball für den Gegner. Früher wäre nach sechs Sekunden auf einen indirekten Freistoß im Sechzehnmeterraum entschieden worden, doch viele Unparteiische scheuten sich, diese Regel auch anzuwenden, weil sie ihnen unverhältnismäßig erschien. Ein Eckball wirkt im Vergleich weniger drastisch. (as)

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