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Veröffentlicht am 06.08.2025 13:35

Bauvorhaben Lin25 bleibt weiter umstritten

Zum Teil über 100 Jahre alt sind die Bäume im Innenhof der Lindenschmitstraße 25. Noch stehen sie.  (Foto: Florentine Schiemenz)
Zum Teil über 100 Jahre alt sind die Bäume im Innenhof der Lindenschmitstraße 25. Noch stehen sie. (Foto: Florentine Schiemenz)
Zum Teil über 100 Jahre alt sind die Bäume im Innenhof der Lindenschmitstraße 25. Noch stehen sie. (Foto: Florentine Schiemenz)
Zum Teil über 100 Jahre alt sind die Bäume im Innenhof der Lindenschmitstraße 25. Noch stehen sie. (Foto: Florentine Schiemenz)
Zum Teil über 100 Jahre alt sind die Bäume im Innenhof der Lindenschmitstraße 25. Noch stehen sie. (Foto: Florentine Schiemenz)

Der Innenhof der Lindenschmitstraße 25 sorgt weiter für viel Wirbel. Und war auch Thema in der jüngsten Sitzung des Bezirksauschusses Sendling (BA 6). Im Innenhof möchte ein Investor drei fünfstöckige Luxus-Stadthäuser errichten. Den Plänen müssten fünf alte Bäume (zum Teil über 100 Jahre alt) zum Opfer fallen. Die Baumfällaktion hat ist von der Stadt erst mal bis Ende September auf Eis gelegt. Die Mietergemeinschaft beruhigt das jedoch nicht. Im Gegenteil: Die Nachbarschaft hat eine Unterschriftenaktion gestartet und informiert unter https://lin25.de über die schützenswerte, grüne Oase im Innenhof.
Florentine Schiemenz von der ÖDP setzte das Thema Lindenschmitstraße 25 mit ihrem Dringlichkeitsantrag „Baumrecht vor Baurecht” kurzfristig auf die Tagesordnung. Sie fordert, „vom Bauvorhaben zugunsten eines vollständigen Erhalts des Baumbestands abzurücken.” Die Lokalbaukommision solle das Bauvorhaben erneut einer fachlichen und rechtlichen Prüfung unterziehen, „unter besonderem Fokus auf die Auswirkungen auf die erklärten Klimaziele der Landeshauptstadt München und das beschlossene Schwammstadt-Prinzip”.

„Irrwitziges Planungsverfahren”

Thomas Hinz, einer der Mieter und Initiator der Petition berichtete in der jüngsten Sitzung über das Projekt aus Sicht der Mieter: „Das ist ein irrwitziges, fehlerhaftes Planungsverfahren. Jeder, der sich das im Innenhof angeschaut hat, verliert das Vertrauen in die Politik der Stadt. Zudem befürchten die Mieter im Vorderhaus, dass durch ein Bauvorhaben das denkmalgeschützte Haus in Mitleidenschaft gezogen wird.
Als „viel zu eng” für drei Townhäuser bezeichnete auch Dagmar Irlinger von den Grünen den Innenhof: „Leute, das geht so nicht.” Dass Baumrecht vor Baurecht gehen soll, stört jedoch Michael Kaiser von der CSU. Seiner Meinung nach könne man geltendes Baurecht nicht einfach anfechten. „Wenn Bedürfnisse und Bauvorhaben nicht zusammenpassen, sollte man das Baureferat nochmal dazu bringen, das Projekt zu prüfen”, meinte Ute Rosner-Grages von der SPD.

Erst Diskussionen, dann einstimmig

Tatsächlich forderte der Bezirksausschuss schließlich einstimmig, dass die Lokalbaukommission das Bauvorhaben im Hinterhof der Lindenschmitstraße 25 erneut einer fachlichen und rechtlichen Prüfung unterzieht. Dabei sollen Auswirkungen auf die erklärten Klimaziele der Stadt München und das beschlossene „Schwammstadt-Prinzip“, bei dem es um Maßnahmen geht, die Stadt gegen den Klimawandel resilienter zu machen, sowie der Denkmalschutz im Vorderhaus berücksichtigt werden.
Thomas Hinz und seine Mitstreiter bedankten sich beim Bürgergremium, auch wenn dieser Antrag für die Stadt keineswegs bindend ist. Ohnehin mussten die Mieter in dem 1912 erbauten, denkmalgeschützten Haus zuletzt viel Baulärm und Dreck ertragen, da im 4. Stock eine Luxuswohnung entstanden ist. 2,5 Zimmer, 105 Quadratmeter suchen auf einem Immobilienportal einen Mieter. Für 2.800 Euro monatlich. Kalt.

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