Alle zwei Jahre tut sich im Sendlinger Wald etwas, was es nirgendwo sonst gibt: Dann beginnt die - sechste - Naturkunst-Biennale, bei der Künstler ihre Arbeiten mitten im Wald schaffen und dabei ausschließlich mit natürlichen Materialien arbeiten. 21 Künstlerinnen und Künstler sind diesmal dabei. Am Samstag, 5. Juli, wird die Ausstellung „SüdpART” eröffnet. Sie dauert bis zum 18. Oktober. In diesen 15 Wochen sind 16 Kunstwerke mitten im Wald zu sehen. Sie alle stellen die Frage, was „Natur” eigentlich ist. Am Parkplatz an der Inninger Straße beginnt und endet der kleine Parcours zu den temporären Kunstwerken.
SüdpART ist einzigartig in Deutschland: ein nichtkommerzielles Kunstprojekt, das nur mit dem arbeitet, was der Wald zur Verfügung stellt. Die 16 Stationen sind Orte der Stille, der Reflexion und der Verbindung mit der Natur. Sie laden dazu ein, die Werke anhand von Lageplänen zu entdecken oder an geführten Rundgängen mit der Initiatorin Lore Galitz teilzunehmen. Sie organisiert die Biennale seit 2016.
Die Installationen und Skulpturen machen den Wald erfahrbar, regen zum Innehalten an, rücken bedrohte Natur in den Fokus und stellen Fragen nach dem Verhältnis von Mensch und Umwelt. Dabei begegnet man stets Kunst, die vergeht - genau darin entfaltet sie ihre Kraft, genau darin liegt der besondere Reiz der SüdpART-Biennale.
Erstmals beteiligen sich vier asiatische Künstler: Das thailändische Duo Chakkrit und Pattreee Chimnok zeigt in „Signs of the Nature”, wie alles Leben miteinander verbunden ist. Die japanischen Künstler Nobuyuki Sugihara und Ayaka Nakamura haben einen gewebten Pfad gestaltet, der als stiller Protest gegen Umweltzerstörung gelesen werden kann.
Zu den weiteren Kunstschaffenden zählen Liz Walinski, Manuela Müller, Elke Unkrig, Franziska Agrawal, Doro Seror, Susu Gorth, Irmi Wahl, Barbara Wagner, Günther Heinrich, Lore Galitz, Christine Matti, Elisabeth Seidel, Peter J. M. Schneider, Verena Friedrich, Andreas Bejenke, Vicky Anna Lardschneider und Frauke Feuss. Die Vielfalt der Positionen (poetisch, politisch, meditativ) macht SüdpART zu einem facettenreichen Erlebnis.
Nach dem Ende der Biennale am 18. Oktober werden die Werke sich selbst überlassen. Sie zerfallen, wachsen ein oder werden vom Wald zurückgenommen. Es ist ein stiller Kreislauf und vielleicht die beste Antwort auf die Frage „Was ist Natur?”