Ein öffentlicher Garten mitten in Germering und jeder darf mitgärtnern. Das ist keine Utopie, sondern das Konzept der „essbaren Stadt“. Auf einem städtischen Grundstück an der Spitzwegstraße (ehemaliger Volksfestplatz) startet das Projekt. Hier sollen Beeren und Obst für die Allgemeinheit wachsen. Organisiert wird das Ganze vom Bündnis Zukunft Germering, initiiert hat es Stadträtin Filiz Gropper (Grüne), getragen wird es von Freiwilligen, die sich im Herbst auf reiche Ernte freuen.
Auf dem brachliegenden Grundstück an der Kreuzung Spitzwegstraße/Kleinfeldstraße (ehemaliger Volksfestplatz) soll es wachsen und gedeihen. Wenn es nach Filiz Gropper geht, wird hier regelmäßig gegärtnert, geerntet und geplaudert. Die Stadträtin von den Grünen hat den Antrag gestellt, Germering zur „essbaren Stadt“ weiterzuentwickeln mit Grünflächen, auf denen Dinge wachsen, die man ernten und verzehren kann. Ihr Ziel ist, dass öffentlicher Raum nicht nur grün, sondern auch genießbar ist. Die Idee ist, städtische Flächen zu bepflanzen für alle, die Lust haben, mitzumachen. „Die essbare Stadt ist ein Projekt, das sich für nachhaltige Ernährung und Umweltschutz einsetzt, indem es städtische Räume in Gärten verwandelt und die Gemeinschaft stärkt”, so heißt es auf den Flyern, die das Bündnis Zukunft verteilt.
Das von der Stadt bereitgestellte Gelände ist übersichtlich, die Lage gut erreichbar, und ein Wasseranschluss ist in der Nähe. Diese erste Projektfläche wird bewusst pflegeleicht gehalten. Keine Hochbeete, die ständig Wasser und Pflege brauchen, sondern robuste Stauden, Beerensträucher und Kräuter sollen hier wachsen. Wenn die Initiative gut angenommen wird, könnten weitere Flächen folgen. Auch eine digitale Karte mit Standorten von bereits vorhandenen Obstbäumen in der Stadt ist im Gespräch. Sie soll zeigen, wo im Herbst geerntet werden darf.
Im März hat der Germeringer Umweltausschuss grünes Licht für die „essbare Stadt“ gegeben. Ludwig Fichtner vom Umweltamt stellte allerdings im Umweltausschuss klar: „Das muss ein Selbstläufer sein. Die Pflege darf nicht beim Bauhof hängenbleiben.“ Nur Bäume würde der Bauhof gießen. Deshalb braucht das Projekt Menschen, die zupacken. Menschen wie Stefanie Pockrandt-Gauderer vom Bündnis Zukunft, die beim Umweltfest Werbung für das Projekt machte: „Wir suchen freiwillige Helfer, die gern draußen sind. Man muss kein Profi sein, nur bereit, regelmäßig mitzumachen.“ Gropper hat bereits mit vielen Germeringern, Schulen, Kitas, Senioren und der Kirche gesprochen. „Die Rückmeldungen waren durchweg positiv“, freut sie sich. Auch Menschen ohne eigenen Garten sind von der Idee angetan. Eine Ideenwerkstatt hat bereits stattgefunden.