Für die Schwimmer war es eine Hiobsbotschaft. Das Hallenbad Germering musste völlig überraschend schließen. Bei einer routinemäßigen Untersuchung der abgehängten Deckenkonstruktion hat der Gutachter Mängel festgestellt, so Andreas Robrecht, Werksleiter der Stadtwerke Germering. Um eine Gefahr für die Besucher auszuschließen, stellte das Schwimmbad den Betrieb umgehend ein. Als kleinen Trost öffnet die Stadt dafür bereits jetzt ein Becken im Freibad.
Die Sanierung der Deckenkonstruktion ist bereits für die Sommermonate geplant. Die Stadt rechnet mit etwa 390.000 Euro an Kosten. Die gute Nachricht: Einsturzgefahr besteht nicht, denn Probleme bereitet nicht das äußere Dach, sondern die innere abgehängte Decke. Diese war aus optischen und akustischen Gründen angebracht worden. Sie muss trotzdem gut gesichert sein, damit keine Teile herunterfallen. Die Ausführung hätte laut Stadtwerke jedoch nicht der Norm entsprochen.
Inhaber von Dauerkarten werden eine Zeitgutschrift für die entfallenen Hallenzeiten erhalten. Damit die Schwimmer, darunter auch Vereine und Schulen, dennoch nicht auf ihren Sport verzichten müssen, wird die Stadt das Freibad ein wenig früher als gewohnt öffnen. Eigentlich sollte das Hallenbad am 25. Mai schließen und das Freibad öffnen. Damit die Badegäste nicht so lange warten müssen, wurde ein Schwimmbecken bereits am Dienstag, 29. April, für die Öffentlichkeit eröffnet. Es ist das 25 x 16,6 Meter lange Nichtschwimmer-Becken.
Die Wassertiefe beträgt 110 bis 135 Meter und die Temperatur angenehme 27 Grad Celsius. Im Becken gibt es eine Wasserrutsche, Massagedüsen und Bodensprudler. Am Montag und Donnerstag ist das Becken für die Schulen und Vereine geöffnet. Die Allgemeinheit kann dienstags, mittwochs, freitags und an den Wochenenden jeweils von 10 bis 19 Uhr kommen. Das Wellenbecken, das tiefe Sprungbecken und das Kinderbecken werden im regulären Betrieb dann Ende Mai geöffnet.
Seit Jahren steht eine Generalsanierung des gesamten Hallenbads auf der „To-do-Liste” der Stadt. Es fanden zwar immer mal wieder Reparaturen statt, zum Beispiel nach dem Hagelschaden vor ein paar Jahren, aber wegen der finanziellen Situation Germerings wurde die Komplettsanierung verschoben, genauso wie die Erweiterung des Hallenbads um ein Lehrschwimmbecken und einen Kleinkinderbereich. Dies war als Kompensation dafür geplant, dass das Schwimmbecken in der Wittelsbacher Schule dem Erweiterungsbau weichen musste. Insgesamt werden die Maßnahmen für die Komplettsanierung etwa zwei Millionen Euro betragen. Jetzt wird zumindest schon - wenn auch außerplanmäßig - mit der dringenden Reparatur des Dachs begonnen.