Bio muss nicht teuer sein - das hat ein praxisorientierter Workshop des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ebersberg-Erding eindrucksvoll bewiesen. Unter dem Motto „Kleines Budget, aber Bio“ zeigte Bio-Spitzenkoch Christopher Hinze, wie sich auch bei knapp kalkuliertem Budget qualitativ hochwertige, regionale und ökologische Zutaten sinnvoll in der Gemeinschaftsverpflegung einsetzen lassen. Christopher Hinze, Inhaber der Firma Kochen und Coaching, Der Speisenmeister und erfahrener Küchenprofi, ließ die Teilnehmenden nicht nur hinter die Kulissen seiner Kalkulationen blicken, sondern vor allem direkt in seinen Kochtopf: „Oft wird Bio mit höheren Kosten gleichgesetzt - dabei kommt es auf Planung, Kreativität und die richtige Strategie an. Wer saisonal denkt, beim Erzeuger nachfragt oder auch mal nicht ganz makellose Ware verarbeitet, kann richtig sparen - ohne bei der Qualität Kompromisse zu machen.“ Im Workshop wurden vier ausgewählte Gerichte zubereitet - darunter eine Berglinsen-Bolognese und ein Auberginen-Cordonbleu - alle bio, alle alltagstauglich, alle kostengünstig. „Diese Gerichte zeigen: Gesund, nachhaltig und lecker geht auch ohne große Sprünge im Budget“, so Hinze. Neben der Verkostung stand auch die fachliche Einordnung im Fokus. Silvia Hilger, Oecotrophologin am AELF Ebersberg-Erding, erklärte: „Immer mehr Einrichtungen wollen Bio integrieren - sei es aus Überzeugung als Teil ihres Bildungsauftrags oder aufgrund gesetzlicher Vorgaben.“ Besonders für staatliche Einrichtungen gewinnt das Thema an Relevanz: „Bis 2025 sollen dort mindestens 50 Prozent der eingesetzten Lebensmittel aus regionaler und biologischer Erzeugung stammen. Das ist ambitioniert, aber machbar - wenn man weiß, wie.“ Das AELF unterstützte den Workshop mit konkreten Kalkulationshilfen, Tipps zur Speiseplanung und Informationen zu Fördermöglichkeiten. „Wir wollen Küchenleitungen dabei helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen - mit praktischen Werkzeugen, die direkt im Küchenalltag wirken“, so Hilger weiter. Für die Teilnehmenden war der Workshop eine echte Bereicherung. Eine Küchenleiterin aus einer Kindertagesstätte fasst es so zusammen: „Ich war anfangs skeptisch - Bio und kleines Budget, das schien mir ein Widerspruch. Aber heute habe ich gesehen, dass es wirklich geht. Ich nehme viele Ideen mit, gerade was die saisonale Planung und den Einkauf betrifft.“ Für Christopher Hinze ist klar: „Bio ist nicht nur eine Frage des Einkaufs, sondern auch der Haltung. Natürlich braucht es manchmal Überzeugungsarbeit - etwa wenn man statt Tomaten im Winter plötzlich Rote-Bete-Gerichte anbietet. Aber wer erklärt, warum das sinnvoll ist, erntet oft sogar Begeisterung. Und am Ende zählt der Geschmack - und der ist bei saisonaler Bio-Küche unschlagbar.“