„Wir haben es oft genug gehört”, meint Simone Fleischmann, „sei es bei der Diskussion um die PISA-Offensive, der Petition zur Abschaffung der 'Exen' oder der Sprachstandserhebungen: Die politisch Verantwortlichen wollen Leistung!” Fleischmann ist Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV); dieser fordert die Leistung der Staatsregierung ein, bewertet Stärken und Schwächen und die notwendige Förderung der Schulen. Er schaut darauf, was die Staatsregierung im Schuljahr 2024/2025 geleistet hat. Er will das Lern- und Arbeitsverhalten bewerten, Stärken herausstellen, Förderbedarfe ermitteln und Entwicklungspotenziale aufzeigen.
„Wenn wir die Leistung der Staatsregierung für die Bildungspolitik im vergangenen Schuljahr bewerten, stellen wir Förderbedarf in unterschiedlichen Bereichen fest”, so BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. „Als professionelle Lehrkräfte können und wollen wir diese natürlich auch genau benennen und setzen auf Förderung nach der Diagnostik.“
Dazu hat der BLLV die bildungspolitischen Aufgaben und Themen des vergangenen Jahres bewertet. „Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit der Staatsregierung im kommenden Schuljahr neue Wege zu gehen“, ergänzt die BLLV-Präsidentin.
„Wir geben der bayerischen Bildungspolitik in 16 Bereichen eine ausführliche Bewertung, jenseits einfacher Noten. Eine Bewertung, die Erreichtes ebenso aufzeigt wie die Entwicklungspotenziale. Eine ganzheitliche Betrachtung, nach der niemand sagen kann, die Erwartungen wären nicht klar”, so Fleischmann. Auch eine Gesamtbewertung gibt der BLLV mit. Die kurzfristige überraschende ‘Basta-Politik‘ müsse enden: ‘Die Exen bleiben‘ und ‘Die Ferien bleiben‘ und der Religionsunterricht bleibe sowieso so, wie er immer war. „Damit kommen wir nicht weiter und nirgendwohin”, so Fleischmann, „erst recht nicht, wenn auf der anderen Seite am Kultusministerium zahllose Dialogrunden und Arbeitsgruppen gegründet werden, während die Lehrkräfte darauf warten, dass sich endlich mal was an den Punkten ändert, die schon lange auf dem Tisch liegen.”
„Wir bleiben im Dialog, fordern aber auch Ergebnisse ein”, bekräftigt die BLLV-Präsidentin. „Da helfen auch keine Schulbesuche von politisch Verantwortlichen an ‘Problemlosschulen‘, in denen man sich seine eigenen bestehenden Perspektiven selbst bestätigt.” Auch bei den Petitionen helfe kein Mauern und keine Ablehnung, denn die Forderungen der Schüler und Schülerinnen und der Förderlehrkräfte und aller anderen verschwinden nicht. „Die Evidenz aus der Praxis bleibt bestehen, auch wenn man sie kontinuierlich reflexartig ablehnt“, resümiert Simone Fleischmann.
Die BLLV-Präsidentin ergänzt: „Als ‚Schülerin‘ können wir der Staatsregierung für das nächste Schuljahr nur empfehlen, sich zu fokussieren und sich ‘ehrlich‘ zu machen – nicht nur wegen des Lehrkräftemangels. Die Basiskompetenzen der Schülerinnen und Schüler müssen in den Blick genommen werden. Schule braucht verlässliche Dialogpartner, eine nachhaltige Steuerung und eine umfassende Verantwortungsübernahme. Das kann aber nicht heißen, dass die Schulen alle Verantwortung tragen – insbesondere dafür, den Karren immer wieder aus dem Dreck zu ziehen.“
Diese „Fächer“ hat der BLLV bewertet: