Sommer im Tierheim
Die Diskussionen im Sommer drehen sich unter Tierhaltern oft um eins: Hitze. Und wie man mit besagter Hitze umgeht. Doch was macht eigentlich das Tierheim im Sommer mit den dort untergebrachten Schützlingen?
Leiden die Tiere im Tierheim besonders an heißen Tagen?
Tierschutzverein München: Unsere Tiere im Tierheim haben alle genügend kühle Rückzugsmöglichkeiten in den Innenräumen. Daher müssen sie unter der Hitze an heißen Tagen nicht leiden. Die Außengehege sind mit schattenspendendem Sonnenschutz versehen.
Was tun Sie, damit sich die Tiere auch im Sommer wohlfühlen? Vorkehrungen?
Tierschutzverein München: Natürlich nehmen wir auf die Hitzeempfindung der Tiere Rücksicht, stellen überall auf dem Gelände, besonders in den Gehegen, zusätzliche Wassernäpfe und Bademöglichkeiten auf, sodass sich die Tiere Abkühlung verschaffen können. Aktivitäten im Freien wie Gassigehen und Trainingsstunden mit unseren HundetrainerInnen werden auf die kühleren Morgenstunden und auf möglichst schattige Plätze bzw. Strecken gelegt.
Welche Tiere sind hitzeempfindlich, welchen ist die Hitze egal?
Tierschutzverein München: Egal ist die Hitze vermutlich keinem Tier (außer den Reptilien in der Reptilienauffangstation nebenan). Besonders hitzeempfindlich sind aber zweifellos kurzschnäuzige Hunderassen wie Möpse, Französische Bulldoggen oder auch Tiere mit besonders dickem Fell. Hier können wir oft mit einer Schur für Linderung sorgen. Auch sehr junge, alte oder gesundheitlich geschwächte Tiere können mehr unter Hitze leiden als andere. Hier ist besondere Umsicht geboten.
Gibt es Tiere, die sich an heißen Tagen besonders wohlfühlen?
Tierschutzverein München: Es gibt immer wieder einzelne Tiere in allen Abteilungen, die sich gerne die Sonne auf den Pelz scheinen lassen und die Wärme bis zu einem bestimmten Grad zu genießen scheinen.
Verändert sich der Alltag in Ihrer Einrichtung im Sommer?
Tierschutzverein München: Aktivitäten werden in die kühleren Morgenstunden verlegt. In der Mittags- und Nachmittagshitze herrscht für die Tiere Siesta. Eine tierärztliche Notversorgung ist im Tierheim durch unsere hauseigene Tierarztstation immer garantiert.
Ratschläge für Tierhalter
Auch Innenräume, zum Beispiel Dachgeschosse, können überhitzen. Um das zu vermeiden und Tiere, vor allem während sie alleine zu Hause bleiben müssen, nicht zu gefährden, empfiehlt es sich, wenn möglich Fenster und/oder Türen mit einem Netz gesichert offen zu lassen und so für Durchzug zu sorgen. Vorsicht aber vor Kippfenstern etc.! Diese können ungesichert für Katzen zu tödlichen Fallen werden!
Weiter ist es wichtig, noch einmal Mal darauf hinzuweisen, Tiere (und Kinder) bei sommerlichen Temperaturen auf keinen Fall alleine im Auto zurückzulassen, da sich diese in kürzester Zeit aufheizen - selbst im Schatten (der ja auch wandert) und auch mit geöffnetem Fensterspalt.
Auch auf das Fahrradfahren mit Hunden sollte in den heißen Mittags- und Nachmittagsstunden unbedingt verzichtet werden! Während der Radfahrer oder die Radfahrerin locker tretend den Fahrtwind genießen kann, ist der Hund, der daneben herrennen muss, zu sportlichen Höchstleistungen gezwungen, die bei Überhitzung zum Tod führen können. Bitte auch berücksichtigen, dass heißer Asphalt die Pfoten des Hundes verbrennen kann.
Auch Wildtiere leiden unter Hitze. Wer der heimischen Fauna über den Sommer helfen möchte, kann Wasserschalen aufstellen. Diese sollten aber regelmäßig gereinigt werden, damit sich keine Keime bilden und die Tiere krank machen können. Bitte ebenfalls auf Ausstiegsmöglichkeiten in Wasserschalen und Gartenpools achten, damit kein tierischer Besucher ertrinken muss.
