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Veröffentlicht am 23.07.2025 11:50

Wird Tanken ab 2027 spürbar teuerer?


Von aum, red
Benzin und Diesel könnten ab 2027 durch die Umstellung des CO₂-Aufschlags auf das europäische System um bis zu 20 Cent mehr kosten.  (F.: Autoren-Union Mobilität/ Frank Wald)
Benzin und Diesel könnten ab 2027 durch die Umstellung des CO₂-Aufschlags auf das europäische System um bis zu 20 Cent mehr kosten. (F.: Autoren-Union Mobilität/ Frank Wald)
Benzin und Diesel könnten ab 2027 durch die Umstellung des CO₂-Aufschlags auf das europäische System um bis zu 20 Cent mehr kosten. (F.: Autoren-Union Mobilität/ Frank Wald)
Benzin und Diesel könnten ab 2027 durch die Umstellung des CO₂-Aufschlags auf das europäische System um bis zu 20 Cent mehr kosten. (F.: Autoren-Union Mobilität/ Frank Wald)
Benzin und Diesel könnten ab 2027 durch die Umstellung des CO₂-Aufschlags auf das europäische System um bis zu 20 Cent mehr kosten. (F.: Autoren-Union Mobilität/ Frank Wald)

Als Folge des EU-Emissionshandels könnte Autofahren ab 2027 spürbar teurer werden. Darauf hat der Automobilclub von Deutschland (AvD) hingewiesen. Schon heute zahlen Autofahrer über den nationalen CO₂-Preis einen Aufschlag beim Tanken. Dieser liegt aktuell bei rund 45 Euro pro Tonne Kohlendioxid. Ab 2027 wird dieses nationale System in das europäische ETS II überführt. Damit folgt der Spritpreis künftig den Marktmechanismen des EU-Handels und der CO₂-Preis dürfte laut AvD weiter in die Höhe schnellen. Aktuell liegt er hier bei 55 Euro, doch Experten rechnen mit einer Steigerung auf über 100 Euro pro Tonne CO₂ in den kommenden Jahren.

Das werde sich dann auch auf den Benzin- und Dieselpreis auswirken, der mittelfristig um bis zu 20 Cent pro Liter teurer werden könne. Großstadtpendler und Menschen im ländlichen Raum, die auf das Auto angewiesen sind, könnten dann besonders stark belastet werden.

Aktuell fließen die Einnahmen aus dem Emissionshandel – rund 18,5 Milliarden Euro im Jahr 2024 – vor allem in den Klima- und Transformationsfonds des Bundes. Der AvD fordert hier eine zumindest teilweise Umgestaltung und soziale Abfederung der steigenden CO₂-Kosten, beispielsweise durch das sogenannte Klimageld. Dieses wurde politisch zwar mehrfach angekündigt, eine verbindliche Ausgestaltung fehlt bislang jedoch und könnte beispielsweise Pendlern zugutekommen. Spätestens bis zum Start des ETS II sollte dies verlässlich eingeführt werden, und zwar idealerweise sozial gestaffelt nach Einkommen und Pendeldistanz.

Zudem bedarf es umfangreicher Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur, insbesondere im ländlichen Raum, wo Alternativen wie ÖPNV oder E-Mobilität häufig fehlen. „Wer jeden Tag 40 Kilometer oder mehr zur Arbeit pendeln muss, hat ohne funktionierende Alternativen keine Wahl“, so AvD-Präsident Lutz Leif Linden. „Der Weg zur Klimaneutralität muss sozial fair, transparent und praktikabel gestaltet werden”, führt er weiter aus.

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