Veröffentlicht am 13.10.2025 09:11

Gärtnerin gibt Tipps für naturnahes Gärtnern auf dem Friedhof

Isolde Schramm-Warmke vor der Tafel, die auf dem Argelsrieder Friedhof für torffreie Erde wirbt.  (Foto: pst)
Isolde Schramm-Warmke vor der Tafel, die auf dem Argelsrieder Friedhof für torffreie Erde wirbt. (Foto: pst)
Isolde Schramm-Warmke vor der Tafel, die auf dem Argelsrieder Friedhof für torffreie Erde wirbt. (Foto: pst)
Isolde Schramm-Warmke vor der Tafel, die auf dem Argelsrieder Friedhof für torffreie Erde wirbt. (Foto: pst)
Isolde Schramm-Warmke vor der Tafel, die auf dem Argelsrieder Friedhof für torffreie Erde wirbt. (Foto: pst)

Es ist die Zeit, in der überall die Gräber für den Herbst und für Allerheiligen hergerichtet werden. Wer derzeit über den Argelsrieder Friedhof in Gilching spaziert, sieht es an den vollen Abfallbehältern. „Alles voller Plastikmüll“, sagt Isolde Schramm-Warmke. Die Gärtnerin führte eine Gruppe über das Gelände und sprach dabei über naturnahes Gärtnern. Eingeladen hatten die Gilchinger Grünen.

Isolde Schramm-Warmke zieht einen kleinen Plastiktopf aus dem Gitterbehälter heraus und beginnt zu rechnen. Drei Pflanzaktionen im Jahr, im Frühling, Sommer und Herbst, das macht gut 30 Töpfchen pro Grab „Hier müssen Gärtnereien umdenken“, sagt sie. Kunden sollten auf kompostierbare Töpfe bestehen und bei Allerheiligen-Gestecken plastikfreie Modelle wählen.
Dann zeigt sie auf ein Schild am Eingang des Friedhofs. „Bitte verwenden Sie torffreie Erden!“, steht darauf. Mit dieser Initiative wirbt das Landratsamt für einen Schutz der Moore. „Es dürfte ruhig größer sein“, sagt die Gärtnerin. Zwischen der Friedhofsordnung, dem WC-Hinweis und dem Winterdienst geht die Botschaft fast unter.
Dann geht es zu Gräbern, die Schramm-Warmke gestaltet hat. Auf einem gedeihen Kaukasusvergissmeinnicht, Bergenien, Alpenrosen und Storchenschnabel, auf einem anderen Mispel und Katzenminze. Eine Hummel hat noch ein paar Blüten entdeckt und fliegt emsig von Blume zu Blume. „Obwohl die Gräber in der Sonne liege, brauchen sie kein Extra-Wasser“, versichert sie. Wegen des Klimawandels sollten Pflanzen, die Hitze, Trockenheit, aber auch Starkregen vertragen, gepflanzt werden.

Krokuszwiebeln gepflanzt

Sie deutet auf eine Allee mit schmalen Bäumen. „Die stammen aus China“, erklärt sie. Viele Planer setzten außerdem immer noch auf Thujen oder fruchtlose Ziergehölze. Dabei gehe es auch anders. Auf einem Grab wächst eine Salbeistaude: die Lieblingspflanze der Verstorbenen. Daneben duftet Lavendel. „Er ist robust, pflegeleicht und ideal, wenn man nicht ständig vor Ort ist“, sagt Schramm-Warmke.
Auch ein schlichtes Grab mit Steinplatte kann lebendig wirken. In die Aushöhlungen eines Tuffsteins hat sie Hauswurze gesetzt. Sie blühen, speichern Wasser und bieten Insekten Unterschlupf. Getestet wird ein plastikfreies Grablicht, das man selbst machen kann. Das leere Glas entspricht der Größe eines Grablichts und ist mit einem Docht, der auf Kork montiert ist, bestückt. „Es lässt sich immer wieder mit Pflanzenöl befüllen“, erklärt Schramm-Warmke.
Zum Abschluss pflanzen die Teilnehmer vor der Friedhofsmauer 500 Krokusknollen. Im Frühjahr sollen sie blühen. „Die vermehren sich wunderbar“, erklärt Schramm-Warmke und den Bienen bieten die Frühblüher Nahrung.

north