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Veröffentlicht am 22.07.2025 10:03

Neue Schuldenfallen durch „Jetzt kaufen, später zahlen“


Von red
Wer endlich aus der Schuldenfalle raus möchte, der sollte sich bei der Schuldnerberatung informieren.  (Foto: cr )
Wer endlich aus der Schuldenfalle raus möchte, der sollte sich bei der Schuldnerberatung informieren. (Foto: cr )
Wer endlich aus der Schuldenfalle raus möchte, der sollte sich bei der Schuldnerberatung informieren. (Foto: cr )
Wer endlich aus der Schuldenfalle raus möchte, der sollte sich bei der Schuldnerberatung informieren. (Foto: cr )
Wer endlich aus der Schuldenfalle raus möchte, der sollte sich bei der Schuldnerberatung informieren. (Foto: cr )

Digitale Bezahldienste bieten zunehmend „Später-bezahlen“-Funktionen an, die vor allem junge Menschen in Schuldenfallen locken. Die Schuldner- und Insolvenzberatung (SIB) der AWO München-Land warnt eindringlich vor den Risiken dieser Zahlungsdienste und appelliert an Verbraucher*innen, ihre Kosten genau zu prüfen.
„Viele Nutzerinnen und Nutzer nehmen Klarna und PayPal nicht als Banken wahr, sondern eher als einfache Bezahlfunktionen. Dabei schließen sie in Wirklichkeit Kredite ab“, erklärt Hermann Riedel von der SIB. Dadurch entstehe häufig ein falscher Eindruck über die tatsächlichen Ausgaben, der schnell zu finanziellen Problemen führen könne.
Die angebotene „Jetzt kaufen, später zahlen“-Option fördere zudem eine gefährliche Haltung: „Gerade junge Menschen wollen heute alles sofort haben. Niedrige Monatsraten wirken verlockend, doch in der Summe werden die Kosten oft erheblich teurer.“
Im Unterschied zu klassischen Bankkrediten fehlen bei Klarna und PayPal umfangreiche Bonitätsprüfungen und persönliche Beratung. „Die Hemmschwelle für Schulden ist hier deutlich niedriger. Die Folgen sind Mahnverfahren, negative Schufa-Einträge und erhebliche finanzielle Nachteile, die junge Menschen oft unterschätzen“, sagt Riedel.

Junge Erwachsene besonders häufig betroffen

Besonders betroffen sind junge Erwachsene: „Viele beginnen schon vor dem 20. Lebensjahr, Ratenzahlungen über diese Dienste zu nutzen. Kleine Beträge summieren sich schnell zu fünfstelligen Forderungen, die mit dem Einkommen nicht mehr zu stemmen sind.“ Die Schuldner- und Insolvenzberatung schätzt, dass rund zehn Prozent der Ratsuchenden Probleme mit Klarna oder PayPal haben.
Die AWO fordert daher mehr Präventionsarbeit, insbesondere an Schulen, um junge Menschen frühzeitig über die Risiken digitaler Zahlungsdienste aufzuklären. Ab Herbst ist geplant, dieses Engagement verstärkt in Schulen einzubringen – entsprechende Konzepte befinden sich derzeit in Vorbereitung. Zudem empfiehlt sie Betroffenen, Ausgaben genau zu überwachen und bei Zahlungsschwierigkeiten frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wer im Landkreis München wohnt, kann dies beispielsweise hier tun:
AWO Schuldner- und Insolvenzberatung Telefon: 089/672087-176 E-Mail: sib@awo-kvmucl.de

Für Betroffene aus dem Stadtgebiet München hat die Landeshauptstadt München werktags einen Hotline-Service eingerichtet. Zu erreichen ist die Hotline von Montag bis Donnerstag von 9 bis 15 Uhr und freitags von 9 bis 12 Uhr unter Tel. 233-24353.

Betroffene im Landkreis Ebersberg können sich unter anderem an Frau Kaupel von der Schuldnerberatungsstelle für den Landkreis Ebersberg, Flossmannstr. 2 wenden. Zu erreichen ist sie unter Tel. 08092 2321020 oder per E-Mail: schube-ebersberg@diakonie-rosenheim.de

Auch im Landratsamt Erding findet man professionelle Hilfe beim Ausweg aus den Schulden. Zu erreichen ist diese im Landratsamt Erding - Schuldner- und Insolvenzberatung am Alois-Schießl-Platz 6. Zu erreichen ist die Stelle unter Tel. 08122 / 58-1339. Ansprechpartnerinnen sind hier Fr. Fischer, Fr. Keller und Fr. Kuczera-Weber.

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