Der Tag des offenen Denkmals ist nach eigenen Angaben Deutschlands größtes Kulturevent. Hier kann man in die faszinierende Welt der Geschichte eintauchen, durch geheimnisvolle Burgen, verwinkelte Fachwerkhäuser oder prunkvolle Kirchenanlagen wandeln. Deutschlandweit 5.000 Denkmaltüren öffnen am Sonntag, 14. September, darunter viele ansonsten nicht für jedermann zugängliche Orte. Auch im Münchner Nordosten gibt es Angebote, die allesamt kostenlos sind.
Anlässlich seines 75-jährigen Bestehens lädt der Bundesfinanzhof (Ismaninger Straße 109) am Tag des offenen Denkmals 2025 interessierte Besucherinnen und Besucher zu einem Blick hinter die Kulissen ein. Dabei erfährt man, welcher Geheimvertrag hier geschlossen wurde, was das Gebäude mit dem Prinzregententheater gemeinsam hat - und wie das sogenannte „Fleischer-Schlösschen” in Bogenhausen 1950 zum Sitz des Bundesfinanzhofs wurde.
Von 10 bis 16 Uhr werden Führungen durch das denkmalgeschützte Dienstgebäude des Bundesfinanzhofs angeboten. Letzter Einlass zu einer Führung ist um 15.10 Uhr. Eine Führung dauert etwa 45 Minuten. Anmeldungen sind nicht erforderlich. Für den Zutritt in das Gebäude des Bundesfinanzhofs muss im Empfangsbereich jedoch ein gültiger Personalausweis oder Reisepass vorgelegt werden. Gepäckstücke (zum Beispiel Rucksäcke) sowie Metall- oder Glasgegenstände dürfen nicht mitgeführt werden. Die Führungen finden in deutscher Sprache statt. Um 11 und 14 Uhr startet zusätzlich eine Führung auf Englisch.
Schon seit Jahren können Interessierte am Tag des offenen Denkmals außerdem die Alte Ziegelei in Oberföhring (Zur Alten Ziegelei 15) in Augenschein nehmen. Die Reste der Ziegelei Josef Haid stellen die letzten zugänglichen Zeugnisse der ehemaligen Ziegelei-Industrie im Münchner Osten und Nordosten dar. Der Betrieb wurde 1964 eingestellt. In einem neuen Wohngebiet konnten das ehemalige Maschinenhaus einschließlich der 90 Jahre alten Maschinen und ein Trockenstadel (von ehemals acht) als Industriedenkmäler erhalten werden. Am Denkmaltag finden ab 11 Uhr regelmäßig Führungen durch beide Ziegeleigebäude statt, letzter Start ist um 16 Uhr.
Auch die Kirche St. Nikolaus (Flaschenträgerstraße 1) kann man am Sonntag, 14. September, entdecken. Der kleine spätromanische Bau, im historischen Ortskern von Englschalking gelegen, stammt aus dem 14. Jahrhundert und gehört damit zu den ältesten Kirchen Münchens. St. Nikolaus war unter anderem der Patron der Menschen auf dem Weg. So weist die alte Wegekirche auf einen alten Rastplatz an einer Handelsstraße hin. Über die Jahrhunderte hinweg ist sie ein Zeichen gelebten Glaubens und der altbayerischen Kultur. Mit der Sonnenuhr auf dem Dachreiter scheint das kleine Kircherl stets zu lächeln...
Führungen beginnen hier um 13.30, 14.30 und 15.30 Uhr und dauern jeweils eine Stunde. Der Kirchenpfleger wird die Geschichte der Kirche St. Nikolaus erzählen. Musikalisch wird die Führung durch den Kirchenmusiker an der Orgel umrahmt. Zudem wird die Frage geklärt: „Welche Bedeutung könnten die drei Äpfel des Bischof Nikolaus heute haben?“ Die Kirchenführung beginnt außerhalb der Kirche. Treffpunkt ist am Banner der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Im Anschluss sind die Gäste zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
Die Oberföhringer Pfarrkirche St. Lorenz (Muspillistraße 14) ist ein lebendiges Barockdenkmal. „In St. Lorenz lebt die Tradition derer weiter, die vor uns hier gelebt, gebaut, gebetet haben”, sagt Pfarrer Willi Huber. Die Renovierung der 1680 erbauten Barockkirche in den Jahren 2012 bis 2020 war nur durch den Einsatz von Gemeinde und Pfarrverband in vielen Mitmach- und Spendenaktionen möglich. Führungen um 12, 13, 14 und 15 Uhr zeigen unter anderem die zahlreichen Engel und Stuckarbeiten des Baumeisters Zwerger. Die Kirche steht am Sonntag – außerhalb der Gottesdienste um 10:30 Uhr und um 19 Uhr – offen zur Besichtigung und lädt zum Verweilen ein.
Weitere Informationen zum Tag des offenen Denkmals am 14. September und das komplette Programm finden sich unter www.tag-des-offenen-denkmals.de