Die Schließung des Bürgerbüros in der Leonrodstraße 21 ist schon seit über einem Jahr beschlossene Sache. Dass die Behörde zumacht, die für alle möglichen Meldetätigkeiten wie Um-, Zu- oder Wegzug zuständig ist, stieß auf viel Kritik in der Bürgerschaft. Nun könnten sich dadurch aber auch neue Chancen ergeben – zumindest für die Verkehrswege in der Leonrodstraße. Die FDP-Fraktion im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) regt eine Umgestaltung der Leonrodstraße im Abschnitt Frundsbergstraße bis Nymphenburgerstraße/Rotkreuzplatz an.
Wer einen neuen Ausweis braucht oder einen Umzug eintragen lassen will, kann dies nach wie vor im Bürgerbüro in der Leonrodstraße erledigen. Im Mai 2024 entschied der Stadtrat jedoch, dass zwei Bürgerbüros geschlossen werden sollen. Die Standorte Leonrodstraße und Riesenfeldstraße, an denen vergleichsweise kleine Bürgerbüros betrieben werden, sollen zugunsten des Ausbaus großer Bürgerbüros, wie etwa jenes in Pasing, aufgegeben werden. Wenn das Bürgerbüro in der Leonrodstraße geschlossen wird, könnte eventuell auch auf die Parkplätze vor dem Gebäude verzichtet werden, so spekuliert man nun seitens der FDP im Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9) – was die Bahn für den Radweg freimachen würde.
Aktuell endet der Radweg auf der Leonrodstraße in Richtung Rotkreuzplatz nach der Frundsbergstraße „sehr abrupt vor Parkplätzen“, heißt es im jüngst von Felix Meyer (FDP) initiierten Antrag. „Daher müssen Radfahrer stets sehr zügig auf die Fahrbahn wechseln – und das bei verlegten Trambahngleisen in der Fahrbahn.“ Eine gewünschte Verlängerung des Radstreifens in der Leonrodstraße scheiterte in der Vergangenheit unter anderem auch daran, dass vor dem Bürgerbüro Parkplätze, darunter auch für die Behörde notwendige Behindertenparkplätze, eingerichtet sind. „Mit dem Wegfall des Bürgerbüros entfällt aber auch dieses Erfordernis“, heißt es im FDP-Antrag. „Daher sollte das Mobilitätsreferat prüfen, ob man in der Leonrodstraße einen längeren Radweg in Zukunft ermöglichen kann.“ Der BA unterstützt diese Idee und stimmte geschlossen für den Antrag, der nun an die Stadtverwaltung weitergegeben wird.
Geschlossen stimmte der BA 9 zudem für einen zweiten FDP-Antrag, mit dem die Landeshauptstadt München nun aufgefordert wird, den aktuellen Zeitplan für die Erweiterung des Bürgerbüros in Pasing und die Schließung des Standorts in der Leonrodstraße aufzuzeigen. Denn bislang wurde noch nicht bekanntgegeben, wann das Bürgerbüro in der Leonrodstraße 21, das für die Bürger der nordwestlichen Stadtteile Münchens zuständig ist, nicht mehr zur Verfügung stehen wird.