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Veröffentlicht am 04.08.2025 08:24

Behörde lehnt „sleeping policemen“ ab

Bodenschwellen wie diese in der Gollierstraße, auch „sleeping policemen“ genannt, wird die Stadt aus Sicherheitsgründen nicht mehr umsetzen. (Foto: kö)
Bodenschwellen wie diese in der Gollierstraße, auch „sleeping policemen“ genannt, wird die Stadt aus Sicherheitsgründen nicht mehr umsetzen. (Foto: kö)
Bodenschwellen wie diese in der Gollierstraße, auch „sleeping policemen“ genannt, wird die Stadt aus Sicherheitsgründen nicht mehr umsetzen. (Foto: kö)
Bodenschwellen wie diese in der Gollierstraße, auch „sleeping policemen“ genannt, wird die Stadt aus Sicherheitsgründen nicht mehr umsetzen. (Foto: kö)
Bodenschwellen wie diese in der Gollierstraße, auch „sleeping policemen“ genannt, wird die Stadt aus Sicherheitsgründen nicht mehr umsetzen. (Foto: kö)

Sogenannte „sleeping policemen“, wie sie von Bürgern im Rahmen der Bürgerversammlung fürs Viertel gewünscht wurden, wird das Baureferat nicht umsetzen. Dabei handelt es sich um Brems- oder Bodenschwellen, die dafür sorgen sollen, dass Autos oder auch motorisierte Zweiräder langsamer fahren müssen. Die Behörde sieht im Einbau dieser baulichen Hürden jedoch zu viele Nachteile. Vor allem für Feuerwehr und Rettungsdienst hätten die Bremsschwellen zu viele „unerwünschte Nebenwirkungen“, die sowohl für mitfahrende Fachkräfte als auch etwa für Patienten gefährlich werden könnten.

„Die Bremsschwellen werden trotz Beschilderungen von Fahrzeugführenden und Radfahrenden in normaler Fahrweise oftmals erst spät erkannt und der durch sie verursachte Stoß wird auch bei niedrigengen Geschwindigkeiten schon als unangenehm empfunden“, erklärt das Baureferat zum Bürgeranliegen aus dem Westend. Für Radfahrer und Motorradfahrer stellten die Bodenschwellen zudem eine Sturzgefahr dar. Dieser Effekt werde bei sogenannten „Alarmfahrten“ verstärkt, wenn also höchste Eile zur Rettung von Menschenleben geboten ist.
„Eine Unfallgefahr durch den Stoß resultiert insbesondere auch für die Fahrzeugbesatzung durch das notwendige Ausrüsten und Vorbereiten für den Einsatz im Fahrzeug, bei dem nicht durchgängig ein Rückhaltesystem genutzt werden kann“, so die Behörde im besten Amtsdeutsch. Durch das häufige Bremsen und Beschleunigen könne sich außerdem die Anfahrtszeit zum Einsatzort verzögern und die Hilfsfrist für Feuerwehr und Rettungsdienst verlängert.

Mancherorts wird rückgebaut

Gegen die Bodenwellen spräche auch, dass etwa der schonende Transport von Patienten ins Krankenhaus mehr Zeit brauche und die Hürden sich negativ auf die Patienten auswirken können. Besonders empfindlich beim Transport seien zum Beispiel Früh- und Neugeborene, bei dem Erschütterungen leicht zu Hirnblutungen führen könnten. „Bei Wirbelsäulenverletzten könnte die Fahrt über eine Schwelle zu einem dauerhaften Schaden führen“, erklärt Baureferat. Bei Knochenbrücken führten schon kleine Erschütterungen zu erheblichen Schmerzen.
2001 habe der Stadtrat aus diesen Gründen den Bau von Bodenschwellen negativ beschieden. „In anderen deutschen Städten hat sich gezeigt, dass die Nachteile u. a. für Feuerwehr und Rettungsdienst so erheblich waren, dass wieder ein Rückbau vorgenommen wurde“, erläutert das Baureferat.

Nur mit Bedarf

Auch dem zweiten Bürgeranliegen, an Garagen- und Grundstückszufahrten Fahrradständer einzurichten, um somit die Sicht auf die Fahrbahn zu erleichtern, erteilt die Behörde eine Absage. „Die Vorgehensweise, Fahrradabstellanlagen zur Vermeidung von problematischem Parkverhalten zu nutzen, ohne dass dafür ein expliziter Bedarf vor Ort gegeben ist, soll laut Mobilitätsreferat nicht mehr angewandt werden“, erläutert das Baureferat. Demnach werden Fahrradabstellanlagen nicht pauschal an Grundstückszufahren installiert, ohne das dort auch ein „deutlich erhöhter Bedarf sichtbar“ ist.

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